Affiliation:
1. Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu
Lübeck
2. Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen
3. Klinik Bad Fallingbostel
4. Mühlenbergklinik Bad Malente
5. Kirchberg Klinik Bad Lauterberg
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Körperliche Inaktivität gilt als
wichtigster modifizierbarer Risikofaktor für kardiovaskuläre
Erkrankungen, daher fokussiert die medizinische Rehabilitation v. a. auf
die Steigerung der körperlichen Aktivität. Damit diese nach der
Rehabilitation aufrechterhalten wird, sind Nachsorgestrategien erforderlich, die
den Rehabilitand/innen den Transfer des in der Rehabilitation Gelernten
in den Alltag erleichtern. In vorliegender Studie wurde das mehrfach evaluierte
Nachsorgekonzept „Neues Credo“ in der kardiologischen
Anschlussrehabilitation eingeführt und evaluiert.
Methodik Prospektive, kontrollierte, multizentrische Studie mit 4
kardiologischen Reha-Einrichtungen. Einschlusskriterien:
Rehabilitand/ innen mit einer Erstdiagnose aus der ICD-Gruppe
I20–25, I34–43. Rehabilitand/innen der Kontrollgruppe
(KG) führten zunächst eine Standardrehabilitation und
Standardnachsorge durch, danach die Rehabilitand/ innen der
Interventionsgruppe (IG) eine Rehabilitation nach den Prämissen des
Neuen Credo mit dem Schwerpunkt Steigerung körperlicher
Aktivität. Die IG erhielt hierfür verschiedene
Dokumentationshefte. Die Evaluation erfolgte durch schriftliche Befragung zu 3
Messzeitpunkten. Primäre Zielgröße:
Einschränkungen der Teilhabe (IMET), sekundäre
Zielgrößen: u. a. Depressivität (CES-D) und
verschiedene Skalen der subjektiven Gesundheit sowie Ausmaß der
körperlichen Aktivität. Die Auswertung der Langzeiteffekte
erfolgte mithilfe von Varianzanalysen mit Messwiederholung.
Ergebnisse Von 152 Rehabilitand/innen der IG und 165
Rehabilitand/innen der KG konnten die kompletten Daten ausgewertet
werden. Am Ende der Reha profitierten sowohl IG als auch KG von der
Rehabilitation. Im Katamnesezeitraum erreichten die Teilnehmer der IG
signifikant häufiger das Ziel, ihre körperliche
Aktivität zu steigern (66 vs. 42%, p<0,01), sie waren
häufiger körperlich aktiv als die KG (p=0,040) und sie
trieben signifikant häufiger Ausdauersport (58 vs. 38%,
p<0,01). Zwölf Monate nach der Rehabilitation sind für
beide Gruppen signifikante Verbesserungen im primären Outcome Teilhabe
festzustellen (p<0,01), der Unterschied zwischen den Gruppen erreichte
zwar keine statistische Signifikanz, allerdings bestand eine klare Tendenz
zugunsten der IG. Ähnliche Verläufe zeigen sich bei den meisten
sekundären Zielgrößen.
Schlussfolgerung Das Neue Credo wurde erstmals in der kardiologischen
Anschlussrehabilitation erprobt und evaluiert. Die große Mehrheit der
Beteiligten berichteten eine hohe Praktikabilität und eine hohe
Zufriedenheit. Hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Outcomes ergaben sich
Hinweise auf positive Effekte, die zugunsten der IG ausfielen, allerdings
erreichten die Interaktionseffekte in den meisten Fällen keine
statistische Signifikanz. Bei der Zielgröße Steigerung der
körperlichen Aktivität ist die Interventionsgruppe klar im
Vorteil und profitiert vermutlich auch längerfristig von den Effekten
des regelmäßigen Ausdauertrainings.
Cited by
9 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献