Affiliation:
1. Lehrstuhl für Management und Innovation im Gesundheitswesen, Universität Witten Herdecke, Witten
Abstract
Zusammenfassung
Ziel Die Studie untersucht, inwieweit die Gesundheitsauswirkungen der informellen Pflege durch den kontextuellen Faktor Erwerbstätigkeit beeinflusst werden.
Methodik Die Analyse basiert auf repräsentativen Bevölkerungsdaten aus den Jahren 2015 und 2016 (n=19 791). Als Untersuchungsgruppe „pflegende Angehörige“ definiert werden Personen, die mindestens eine Stunde pro Woche eine pflegebedürftige Person informell unterstützen, betreuen oder versorgen. Durch Anwendung von Propensity Score Matching wird eine strukturangepasste Vergleichsgruppe identifiziert. Anhand eines multivariaten Regressionsmodells werden Zusammenhänge in der Gruppe der pflegenden Angehörigen und der strukturangepassten Vergleichsgruppe analysiert. Für eine grafische Darstellung werden Untergruppen zum zeitlichen Einsatz im Hinblick auf Angehörigenpflege und Erwerbstätigkeit gebildet.
Ergebnisse Die psychische Gesundheit pflegender Angehöriger verschlechtert sich mit zunehmendem Aufwand für die Betreuung (B=-0,44; p=0,02). Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen der Angehörigenbetreuung werden durch die Erwerbstätigkeit verringert (B=0,58; p<0,01), allerdings nur bis zum einem bestimmten zeitlichen Arbeitseinsatz. Bei einem höheren zeitlichen Aufwand für beide Tätigkeiten nimmt der moderierende Effekt ab (bis zu 32% der Standardabweichung).
Schlussfolgerungen Der signifikante moderierende Effekt der Erwerbstätigkeit ist in der Wirkung maßgeblich durch die Gesamtbelastung aus den beiden Tätigkeitsbereichen geprägt. Die Ergebnisse vermitteln einen Eindruck von der potentiell stärkenden und schützenden Wirkung von Erwerbstätigkeit auf die gesundheitlich negativen Auswirkungen der Angehörigenbetreuung.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Cited by
5 articles.
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