Langzeitpflegepräferenzen der Älteren in Deutschland – Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage

Author:

Hajek André1,Lehnert Thomas1,Wegener Annemarie1,Riedel-Heller Steffi2,König Hans-Helmut1

Affiliation:

1. Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

2. Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health, Universität Leipzig, Leipzig

Abstract

Zusammenfassung Im Zuge der demografischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Langzeitpflege in den nächsten Jahrzehnten deutlich ansteigen wird. Demzufolge ist das Wissen um die Langzeitpflegepräferenzen von großer Relevanz. Diese Arbeit zielt darauf ab, die Langzeitpflegepräferenzen der älteren Menschen in Deutschland darzustellen. Auf Basis eines Literaturreviews und von Experteninterviews wurde ein Fragebogen zur Messung von Langzeitpflegepräferenzen entwickelt. Im Jahr 2015 wurde eine bevölkerungsrepräsentative Telefonbefragung von Personen im Alter ≥65 Jahre in Deutschland (n=1 006) durchgeführt. Das Durchschnittsalter der Stichprobe betrug 75,2 Jahre (±6,6 Jahre; Spannweite 65–96 Jahre). Knapp 90% der Senioren präferieren die Pflege in den eigenen 4 Wänden. Andere Pflegesettings erhalten deutlich weniger Zustimmung. Dies gilt vor allem für Pflege im Ausland. Während in einer häuslichen Pflege sowohl eine Betreuung durch Personen aus dem Umfeld als auch eine Betreuung durch einen professionellen Pflegedienst recht hohe Zustimmungswerte aufweisen, weist eine ganztägige Betreuung (z. B. durch privat bezahlte Pflegekräfte) geringe Zustimmungswerte auf. Hinsichtlich zusätzlicher Dienste im Falle einer häuslichen Pflege ist vor allem eine hauswirtschaftliche Hilfe, die Nutzung eines Fahrdienstes sowie ein Notrufsystem/Hausnotruf wichtig. Dagegen wird eine Alltagsbegleitung für weniger wichtig gehalten. Im Falle einer stationären Pflege ist es über 90% der Befragten wichtig, in einem eigenen Zimmer zu wohnen, am liebsten in der Nähe des jetzigen Wohnortes bzw. in der Nähe des Wohnortes der nächsten Angehörigen. Zudem werden im Falle einer stationären Pflege vielfältige Angebote für wichtig gehalten. Die geäußerten Präferenzen lassen vermuten, dass eine Lücke zwischen Erwartungen an die Pflege und der Pflegerealität klafft. Dieser Lücke sollte durch geeignete Maßnahmen begegnet werden, z. B. durch eine Sensibilisierung der Bevölkerung zur Notwendigkeit einer privaten Vorsorge.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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