Empfehlungen zur Früherkennung, Risikoreduktion, Überwachung und Therapie bei Patienten mit Lynch-Syndrom

Author:

Hüneburg Robert12,Aretz Stefan23,Büttner Reinhard4,Daum Severin5,Engel Christoph6,Fechner Guido27,Habermann Jens K.8,Heling Dominik12,Hoffmann Katrin9,Holinski-Feder Elke1011,Kloor Matthias12,von Knebel-Döberitz Magnus12,Loeffler Markus6,Möslein Gabriela13,Perne Claudia23,Redler Silke14,Rieß Olaf15,Schmiegel Wolff16,Seufferlein Thomas17,Siebers-Renelt Ulrike18,Steinke-Lange Verena1011,Tecklenburg Johanna19,Vangala Deepak16,Vilz Tim220,Weitz Jürgen21,Wiedenmann Bertram22,Strassburg Christian P12,Nattermann Jacob12

Affiliation:

1. Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn

2. Nationales Zentrum für erbliche Tumorerkrankungen, Universitätsklinikum Bonn

3. Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Bonn

4. Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Köln

5. Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Charité Berlin

6. Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE), Universität Leipzig

7. Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Bonn

8. Sektion für Translationale Chirurgische Onkologie & Biomaterialien, Klinik für Chirurgie und Institut für Humangenetik, Universität zu Lübeck und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck

9. Institut für Humangenetik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

10. Medizinisch-Genetisches Zentrum (MGZ) München

11. Klinikum der Universität München Campus Innenstadt, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, München

12. Institut für angewandte Tumorbiologie, Universitätsklinikum Heidelberg

13. Zentrum für hereditäre Tumorerkrankungen, Helios-Universitätsklinik Wuppertal, Universität Witten-Herdecke

14. Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Düsseldorf

15. Institut für Medizinische Genetik und angewandte Genomik, Universitätsklinikum Tübingen

16. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum

17. Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm

18. Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Münster

19. Institut für Humangenetik, Medizinische Hochschule Hannover

20. Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn

21. Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Dresden

22. Medizinische Klinik m. S. Hepatologie und Gastroenterologie, Charité Berlin

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Das Lynch-Syndrom (LS) ist die häufigste Form des erblichen Darmkrebses und verursacht ca. 3 % aller kolorektalen Karzinome (KRK). Ursächlich ist eine pathogene Sequenzvariante in einem Mismatch-Reparaturgen (MLH1, MSH2, MSH6, PMS2, EPCAM). Nach aktueller Schätzung ist ca. eine von 300 Personen Anlageträger für LS (ca. 300 000 Mutationsträger/Deutschland). Anlageträger haben ein erhöhtes Lebenszeitrisiko für ein KRK mit einer kumulativen Inzidenz von 15 bis 46 % bis zum 75. Lebensjahr. Weiterhin ist auch das Risiko für extrakolonische Tumoren wie Endometrium-, Dünndarm-, Magen-, Urothel- und andere Karzinome erhöht. Methoden Das Deutsche Konsortium Familiärer Darmkrebs besteht aus 14 universitären Zentren in Deutschland. Das Ziel des Konsortiums ist es, geeignete Vorsorgeprogramme zu entwickeln und zu evaluieren, damit diese später in die allgemeine Patientenversorgung übernommen werden können. Wir haben aktuell die Empfehlung zur klinischen Betreuung von LS-Patienten überarbeitet. Ergebnis Eine Koloskopie sollte ab dem 25. Lebensjahr alle 12–24 Monate erfolgen. Bei Diagnose eines KRK ist eine onkologische Resektion notwendig, eine Kolektomie mit ileorektaler Anastomose sollte individuell mit dem Patienten besprochen werden. Das Lebenszeitrisiko für ein Magenkarzinom liegt bei 0,2–13 %. Im Rahmen der endoskopischen Überwachung können signifikant mehr Magenkarzinome in früheren Tumorstadien entdeckt werden im Vergleich zur symptomgetriggerten Endoskopie. Das Lebenszeitrisiko für ein Dünndarmkarzinom liegt bei 4–8 %. Dünndarmkarzinome treten zur Hälfte im Duodenum auf, in 10 % der Fälle vor dem 35. Lebensjahr. Eine ÖGD sollte deshalb ab dem 25. Lebensjahr alle 12–36 Monate erfolgen. Schlussfolgerung Die Früherkennung, Vorsorge und Behandlung von kolonischen und extrakolonischen Karzinomen bei Patienten mit LS reduziert die Mortalität und Morbidität, ist aber komplex und in verschiedenen Aspekten noch nicht umfassend evaluiert. Weitere gen- und geschlechtsspezifische Vorsorgeempfehlungen sind wünschenswert und sollen in prospektiven Studien evaluiert werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Gastroenterology

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