Affiliation:
1. AG Epidemiologie & International Public Health,
Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität
Bielefeld
2. AG Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung,
Fakultät für Gesund heitswissenschaften, Universität
Bielefeld
Abstract
ZusammenfassungDie Covid-19-Pandemie stellt für das Management von
Sammelunterkünften für Geflüchtete eine große
Herausforderung dar. Social Distancing und Hygienemaßnahmen sind
aufgrund der oft dichten Belegung nur unzureichend umsetzbar. Eine
adäquate Informationspolitik sowie ein rasches, effizientes Management
von vermuteten sowie bestätigten Fällen von Covid-19 sind
essenziell. Eine Evidenzbasis für Maßnahmen fehlt aber
weitgehend. Neben teilweise bereits umgesetzten Lösungen wie
Isolationsbereiche oder Clusterquarantäne sollten auch Pläne zur
Evakuierung dicht belegter Unterkünfte erwogen werden. Dem
Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) kommt im Rahmen der
Covid-19-Pandemie eine zentrale Rolle zu. Um einerseits Routineaufgaben des
Infektionsschutzes wahrnehmen zu können, andererseits ein effizientes
gesundheitliches Management von Flüchtlingsunterkünften zu
unterstützen, sollte der ÖGD dringend personell wie materiell
gestärkt werden. Wege für einen schnellen, Bundesländer
übergreifenden Austausch von Best-Practice-Beispielen zu
Covid-19-Maßnahmen, sowie Kapazitäten und kollaborative
Strukturen innerhalb des ÖGD für operative Begleitforschung
wären wichtig. Geflüchtete, ihre Unterbringungssituation sowie
ihr Zugang zur Gesundheitsversorgung sollten adäquat in die
Pandemieplanung einbezogen werden. Nur ein integratives Gesundheitssystem kann
regionale und internationale Zielstellungen zur Kontrolle von Covid-19 und
anderen Infektionskrankheiten erreichen.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Cited by
17 articles.
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