Affiliation:
1. Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
2. Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Klinikum der
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Am 9. Oktober 2018 wurde die Leitlinie „Geschlechtsinkongruenz,
Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: Diagnostik, Beratung und Behandlung“
nach methodischer Prüfung von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) mit S3-Status in das
Leitlinienregister aufgenommen und online veröffentlicht.
Forschungsziele Die Leitlinie verfolgt das Ziel, die „Standards zur
Begutachtung und Behandlung von Transsexuellen“ aus dem Jahr 1997 an die
gegenwärtigen Bedingungen und Forschungsergebnisse anzupassen und sie für eine
adäquate Versorgung in Deutschland nutzbar zu machen.
Methoden Die Behandlungsempfehlungen der Leitlinie basieren auf
empirischer Evidenz, die systematisch recherchiert und bewertet wurde. Die für
den Kreis der Adressat_innen repräsentative Leitliniengruppe hat gemeinsam mit
einer Interessensvertretung von trans Menschen im Zuge einer strukturierten
Konsensfindung 100 Empfehlungen konsentiert.
Ergebnisse Die Leitlinie soll das Feld der Trans-Gesundheitsversorgung
individualisieren und damit auch deregulieren. Optionen für eine zielführende
Behandlung der Geschlechtsinkongruenz und/oder Geschlechtsdysphorie werden
aufgezeigt. Anschließend wird ein empirisch und klinisch fundiertes Vorgehen
empfohlen, das auf individuelle Bedingungen bei der Behandlung bedarfsgerecht
eingehen kann.
Schlussfolgerung Die Leitlinie reflektiert aktuelle internationale
Standards der Trans-Gesundheitsversorgung auf Basis empirischer Evidenz und
bezieht sie auf das deutsche Gesundheitssystem. Ihre Anwendung sollte mit
klinisch-therapeutischer Expertise abgesichert werden.
Subject
General Psychology,Reproductive Medicine
Cited by
29 articles.
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