Affiliation:
1. Augenklinik, UniversitätsSpital Zürich Augenklinik und Poliklinik, Schweiz
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Funktionelle Sehstörungen stellen bei Kindern und Jugendlichen eine wichtige, aber auch herausfordernde Differenzialdiagnose dar. Charakteristisch ist die Diskrepanz
zwischen der Symptomatik und den objektiven Befunden. Ziel unserer Arbeit war die Datenanalyse der Patienten, die aufgrund der Diagnose „funktionelle Sehstörungen“ an unserer Klinik betreut
wurden.
Patienten und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse: Alter < 18 Jahre, Diagnose „funktionelle Sehstörung“ 2011 bis 2020. Anamnestische und klinische Daten wurden
aus der Patientenakte extrahiert. Zusätzlich wurden die Eltern bzw. die Patienten mittels eines Fragebogens nach den aktuellen Beschwerdebildern kontaktiert. Die Studie wurde von der
kantonalen Ethikkommission Zürich (KEK Nr. 2020-01268) bewilligt.
Resultate Es wurden insgesamt 92 Patienten identifiziert, wobei eine Analyse bei 53% (49/92; 32 weiblich, 17 männlich) bei vorliegendem Consent erfolgen konnte. Das Alter betrug
3 bis 18 Jahre (median 10,5 Jahre) mit einem Follow-up von 1 bis 58 Monaten (median 7 Monate). Die häufigsten Symptome waren bilaterale Visusminderung (55%) und/oder Verschwommensehen (18%)
mit Kopfschmerzen (35%), Motilitätsschmerz (14%), Photophobie (4%), Schwindel (4%) und Unwohlsein (2%). Eine Reduktion des Fern- (22/49 bilateral, 9/49 unilateral) und Nahvisus (24/49
bilateral, 3/49 unilateral) wurde dokumentiert. Die subjektive Visusminderung war in 20% der Patienten bei der Testung nicht mehr nachweisbar. Eine psychologische Belastung war in 13/49
Patienten dokumentiert. Befeuchtende Augentropfen (18/49), Brillenordination (15/49) oder keine Therapie (20/49) wurde empfohlen. Eine subjektive und/oder objektive Besserung bestand beim
Follow-up in 49% (24/49). Der Fragebogen wurde in 86% beantwortet: keine vollständige Remission der visuellen Symptomatik (10/42), Remission innerhalb 1 Woche (14/41), 1 Monat (3/41), 2 – 6
Monate (8/41), 1 Jahr (6/41). Es lag keine Korrelation zwischen der Dauer der visuellen Symptome und dem Alter bei Beginn oder dem Geschlecht vor. Die Beratung an unserer Klinik wurde als
„unterstützend und hilfreich“ in 31/42 Patienten angegeben.
Fazit Die psychosoziale und psychologische Komponente sollte trotz geringem Vorkommen bei der Anamneseerhebung nicht vernachlässigt werden.
Cited by
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1. Functional Visual Loss;Current Concepts in Neuro-Ophthalmology [Working Title];2024-07-15
2. A typical case of miraculous relief from blindness;Russian Pediatric Ophthalmology;2024-04-05
3. Funktionelle und psychogene Sehstörungen;Die Augenheilkunde;2023