Affiliation:
1. Department of Otorhinolaryngology, Jena University Hospital, Jena, Germany
2. HNO-Klinik, Südharz Klinikum Nordhausen gGmbH, Nordhausen, Germany
3. HNO, HELIOS Klinikum Erfurt, Erfurt, Germany
4. ENT, SRH Central Hospital Suhl, Suhl, Germany
5. Klinik für HNO-Heilkunde/Plastische Operationen, SRH Wald-Klinikum Gera GmbH, Gera, Germany
6. Department of Oromaxillofacial Surgery and Plastic Surgery, Jena University Hospital, Jena, Germany
7. University Tumor Center, Jena University Hospital, Jena, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Diese populationsbezogene Studie untersuchte den
Einfluss der HPV-Assoziation auf das Gesamtüberleben (OS) von Mundhöhlen- (OSCC) und
Oropharynxkarzinomen (OPSCC) in Thüringen und die Inzidenz der HPV-positiven (HPV+) und
HPV-negativen (HPV-) Tumoren.
Methoden Insgesamt wurden alle 308 Thüringer Patienten (83,4 %
Männer; medianes Alter 58 Jahre) mit der Erstdiagnose eines OSCC (38%) oder OPSCC (62%) aus
dem Jahr 2008 in die Studie aufgenommen. Nach der Risikoklassifikation nach Ang wurden
Patienten in ein geringes Sterberisiko (HPV+, Nichtraucher), intermediäres Risiko (HPV+,
Raucher) und hohem Sterberisiko (HPV-, Raucher) eingeteilt. Kaplan-Meier-Analysen und eine
multivariable Regressionsanalyse nach Cox wurden durchgeführt, um das OS zu
untersuchen.
Ergebnisse 22,5% der OPSCC war HPV+ (davon 80,1% Raucher;
Inzidenz: 1,89/100.000 Einwohner). Bei OSCC lag der Anteil der HPV+ bei 8,5% (davon 78,6%
Raucher; Inzidenz: 0,44/100.000). Der mediane Follow-up betrug 31 Monate. HPV+ Patienten
hatten eine signifikant bessere 5-Jahres-OS als HPV-Patienten (81 % vs. 49 %; p < 0,001).
In der multivariablen Analyse ergab sich ein höheres Sterberisiko für: HPV-Patienten (Hazard
Ratio [HR] = 3,2; 95%-Konfidenzintervall [KI]: 1,6–6,4; p = 0,001), eine hohe Risikoklasse
nach Ang (HR = 2,3; 95%-KI: 1,0–5,4; p = 0,049), höheres Alter (HR = 1,7; 95%-KI = 1,1–2,4; p = 0,01), T3/T4 Tumoren (HR = 2,1; 95%-KI = 1,3–3,2; p = 0,001) und das Vorhandensein
von Fernmetastasen (HR = 2,7; 95%-KI = 1,6–4,4; p < 0,001).
Schlussfolgerung HPV+ Nichtraucher waren in Thüringen eine
Minderheit. Die Mehrheit der HPV+ Patienten in Thüringen wiesen durch den Nikotinkonsum als
Risikofaktor ein intermediäres Sterberisiko auf.