Affiliation:
1. BVDN, Praxis Bohlken, Berlin, Germany
2. Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health
(ISAP), Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Leipzig,
Germany
3. IQVIA Germany, Frankfurt, Germany
4. Neurology, University College London, London, United Kingdom of Great
Britain and Northern Ireland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Bis 2040 wird mit einer erheblichen Prävalenzzunahme
der Parkinson-Erkrankung und damit einhergehend mit einer erheblichen Belastung
der Versorgungssysteme gerechnet. Ziel der Studie war es deshalb, eine
Veränderung der Anzahl an Parkinson-Patienten bereits im Zeitraum 2010
bis 2019 in deutschen Haus- und neurologischen Facharztpraxen zu
untersuchen.
Methode Die vorliegende Querschnittstudie basiert auf den Daten von 411
Hausarzt- (HA) und 56 neurologischen Facharzt-Praxen (FA) aus der IQVIA Disease
Analyzer Datenbank. Die Anzahl der etablierten und neu diagnostizierten
Patienten mit Parkinson-Erkrankung wurde in den Jahren 2010 und 2019 mit Alters-
und Geschlechtsstruktur und der Anteil therapierten Patienten
untersucht.Ergebnisse Die Zahl der Parkinson-Patienten
veränderte sich geringfügig zwischen 2010 bis 2019 von 3352
(0,36% aller Patienten) auf 3541 (0,33%) in den HA-Praxen und
von 4976 (3,48%) auf 4826 (3,34%) in den FA-Praxen. Die Anzahl
der neu diagnostizierten Fälle fiel bei den HA-Praxen leicht von 862
(0,09% aller Patienten) auf 836 (0,08%) und bei den FA-Praxen
von 1818 (1,27%) auf 1372 (0,95% aller Patienten). Der Anteil an
Frauen unter allen Parkinson-Erkrankten sank sowohl in HA- und FA- Praxen von
52,0% bzw. 50,2% auf 47,3% bzw. 46,0%. Das
Durchschnittsalter stieg bei den HA-Praxen von 77,1 (SD 10,4) im Jahr 2010 auf
77,7 (SD 9,3) Jahre im Jahr 2019 und in FA-Praxen von 74,6 (SD 9,9) auf 75,8 (SD
9,9) Jahre.
Diskussion Die prognostizierte Zunahme von Parkinson-Patienten in der
ambulanten Versorgung lässt sich für den Zeitraum 2010 bis 2019
nicht bestätigen. Es gab jedoch eine Verschiebung der Altersstruktur zu
höheren Altersgruppen und eine Verringerung des Anteils an Frauen mit
einer Parkinson-Erkrankung. Neben ätiologischen Erklärungen
sollten Besonderheiten des Versorgungssystems und methodische Limitationen
berücksichtigt werden.
Subject
Psychiatry and Mental health,Neurology (clinical),Neurology
Cited by
2 articles.
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