Steuerung von Patient*innen aus Notaufnahmen in die vertragsärztliche Versorgung: Eine Machbarkeitsstudie

Author:

Koech Lea1,Ströhl Sarah,Lauerer Michael,Oslislo Sarah1,Bayeff-Filloff Michael,Thoß Reno2,Nagel Eckhardt3,Carnarius Sebastian1,Stillfried Dominik1

Affiliation:

1. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin, Germany

2. Notdienste, Vermittlungs- und Beratungszentrale, Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, München, Germany

3. Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften, Universität Bayreuth, Bayreuth, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund § 120 Abs. 3b SGB V beauftragt den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), Vorgaben zur Ersteinschätzung von Patient*innen, die selbständig eine Notaufnahme aufsuchen sowie zur Weiterleitung vertragsärztlich behandelbarer Patient*innen in die ambulante Versorgung zu definieren. Ein entsprechendes Steuerungskonzept wurde am RoMed Klinikum Rosenheim in einer Machbarkeitsstudie geprüft. Material und Methoden Im Studienzeitraum schätzten Fachkräfte des Klinikums selbsteinweisende Patient*innen mit dem Manchester Triage System (MTS) ein. Patient*innen der Kategorien Grün und Blau, die keine Ressourcen der Zentralen Notaufnahme (ZNA) benötigten, wurden zudem durch Fachkräfte der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns mittels Strukturierter medizinischer Ersteinschätzung in Deutschland (SmED) eingeschätzt. Bei einer vertragsärztlichen Empfehlung erfolgte eine Weiterleitung in die Bereitschaftspraxis oder nach hausärztlicher Videokonsultation in Arztpraxen. Für die Evaluation wurde die Steuerung quantitativ nachvollzogen und semistrukturierte qualitative Interviews mit beteiligten Berufsgruppen durchgeführt und ausgewertet. Ergebnisse1091 Selbsteinweisende wurden eingeschlossen. Eine direkte Steuerung in die ZNA erfolgte in 525 Fällen, 13 Patient*innen lehnten eine Teilnahme ab. Auf Grundlage des SmED-Ergebnisses wurden 24 weitere Patient*innen in die ZNA, 514 in die Bereitschaftspraxis, 23 zur Videokonsultation gesteuert und fünf verließen die ZNA. Nach der Videokonsultation wurden acht Patient*innen in eine Arztpraxis vermittelt, zehn abschließend beraten und fünf zurück an die ZNA verwiesen, eine Person lehnte die Arztpraxis ab. Rückläufer*innen aus Praxen in die ZNA wurden nicht festgestellt. Das Steuerungskonzept wurde in den Interviews (n=18) grundsätzlich positiv bewertet. Insbesondere technisches Verbesserungspotenzial wurde identifiziert. Schlussfolgerung Insgesamt sprechen die Ergebnisse für die Umsetzbarkeit des Steuerungskonzepts sowie eine hohe Akzeptanz. Vor der Weiterleitung in eine Praxis erscheint SmED hilfreich, zur Überleitung in die Bereitschaftspraxis nach MTS hingegen verzichtbar. Die Steuerung von Patient*innen in Arztpraxen kann die ZNA zu den Schließzeiten der Bereitschaftspraxis entlasten. Neben der Vermittlung von Akutterminen bieten Videokonsultationen ein zusätzliches Potenzial zum Behandlungsabschluss. In einer Folgestudie sollte das Steuerungskonzept geringfügig angepasst und die Angemessenheit der Weiterleitung evaluiert werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

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