Affiliation:
1. Sana Klinikum Hameln Pyrmont, Plastische und Ästhetische Chirurgie,
Handchirurgie
2. Ev. Lungenklinik Berlin Buch
3. Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte
4. HPC Oldenburg und DIAKO Bremen
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Als Deutschlands größte Schlichtungsstelle ist die
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern,
kurz: Norddeutsche Schlichtungsstelle für insgesamt zehn Bundesländer zuständig
(Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt, das Saarland, Schleswig-Holstein Anhalt, das Saarland,
Schleswig-Holstein und Thüringen) zuständig. Ihr Datenmaterial bietet Einsicht
in die Fehlerquellen von Behandlungsabläufen bei Mammaaugmentationen.
Material und Methodik Analysiert wurden Antragsschreiben der Patientinnen,
im Auftrag der Schlichtungsstellte von unabhängigen Ärzten erstellte Gutachten
und die abschließenden Schlichtungsbescheide der 66 von der Norddeutschen
Schlichtungsstelle in den Jahren 2000 bis 2007 geführte Schlichtungsverfahren
nach Mammaaugmentationen. Um mögliche juristische Auseinandersetzungen
abzuwarten, verstrich eine Fünfjahresfrist. Diese Daten ermöglichen die
Untersuchung jedes Falles aus unterschiedlichen Perspektiven. Für die
Auswertungen wurde zudem auf die von der Schlichtungsstelle im
MERS-Kodierungssystem (Medical Error Reporting System) eingepflegten
statistischen Daten zurückgegriffen.
Ergebnisse Der Anteil der Fälle, in denen die Kausalität zwischen einem
Behandlungsfehler und einem Gesundheitsschaden bejaht und damit ein
Haftungsanspruch des Patienten gegenüber dem Arzt bestätigt wurde, liegt bei
44 % und somit über der durchschnittlichen Quote von ca. 24 % in den gesamten
Schlichtungsverfahren der Norddeutschen Schlichtungsstelle. Unter den 66 Fällen
nach Mammaaugmentationen fanden sich 29 Eingriffe mit Haftungsanspruch (FMH). In
86 % dieser Fälle lagen nach Auffassung der Gutachter Mängel bei der OP-Planung
und -Durchführung vor, insbesondere bei der OP Planung (72 %) und Schnittführung
(45 %). Die am häufigsten vorgetragenen Mängel laut Gutachter waren eine falsche
Präparation der Implantattasche (28 %), Wahl der falschen Operationsmethode
(31 %), falsche Implantatgröße (17 %), sowie ausgelassenen Straffung bei
ptotischer Brust, ebenso wie fehlende Nachvollziehbarkeit, warum zweizeitig
operiert wurde (je 10 %). Die Patientinnen störten sich am häufigsten an
Asymmetrien (79 %) oder der Implantatlage (62 %), die Brustgröße gefiel 38 % der
Patientinnen postoperativ nicht.
Diskussion Bei Mammaaugmentationen handelt es sich häufig um
Selbstzahlereingriffe, und die Erwartungshaltung der Patientinnen an das
Ergebnis ist hoch. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an den Plastischen
Chirurgen bei Planung, Durchführung und Nachsorge dieser Eingriffe.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Cited by
1 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献