Entwicklung der Palliativmedizinischen Dienste (PMD) in Bayern 2011–2015: Aufgaben, Akzeptanz, Struktur und Finanzierung

Author:

Anneser Johanna1,Thurn Tamara1,Borasio Gian2

Affiliation:

1. Klinik für Psychosomatische Medizin, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München

2. Lehrstuhl für Palliativmedizin, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Universität Lausanne, Lausanne, Switzerland

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Palliativmedizinische Dienste (PMD) bieten stationären Patienten aller Fachabteilungen palliativmedizinische Unterstützung an. Schwerkranke und sterbende Menschen, die in Häusern ohne eigene Palliativstation behandelt werden, können von diesen multiprofessionellen Teams ebenso profitieren wie Patienten, bei denen ein Aufenthalt in einer Palliativstation (noch) nicht notwendig erscheint. Bis Ende 2015 waren in Bayern 53 PMD genehmigt, die den Anforderungen des 2009 vom bayerischen Gesundheitsministerium erstellten Fachprogramms entsprachen. Methoden Mittels eines postalisch versandten Fragebogens (2011) und einer Online-Umfrage (2015) baten wir alle zu diesen Zeitpunkten genehmigten bayerischen PMD, Fragen zu ihren Aufgaben, der Akzeptanz im eigenen Haus, zur Personalstruktur und Finanzierung zu beantworten. Neben Fragen, deren Zutreffen auf einer Skala von 0–10 zu beantworten war, wurde auch Raum für Freitextkommentare angeboten. Ergebnisse Der Rücklauf 2011 betrug 77% (17 Bögen), 2015 53% (28). Insgesamt wurde die Organisationsform „PMD“ weitgehend als geeignetes Instrument erachtet, die Palliativversorgung im eigenen Haus zu verbessern (2011: Mittelwert 7,8 (0–10) ±1,9, 2015: 7,2 (0–10) ±2,3; n.s.). Die Akzeptanz durch die Abteilungen der eigenen Einrichtung wurde 2015 signifikant besser eingeschätzt (7,2±2,3) als noch 4 Jahre zuvor (5,7±2,2; p<0,05). Die PMDs nehmen vielfältige Aufgaben wahr, am häufigsten „stützende Gespräche“, „Begleitung in der Sterbephase“, „Schmerztherapie“ und „Entlassmanagement“. Dennoch war in den Teams ein Rückgang der Multiprofessionalität v. a. im Bereich Psychologie/Psychoonkologie und Seelsorge (p<0,05) zu beobachten. Wesentlich für die Finanzierung der Teams war in beiden Umfragen bislang das Zusatzentgelt ZE 60 für die „Palliativmedizinische Komplexbehandlung“. Insgesamt wurde die Finanzierung überwiegend als schwierig betrachtet: nur 29% der Dienste gaben 2015 an, kostendeckend zu arbeiten. Schlussfolgerung PMD in Bayern nehmen wichtige Aufgaben in der Betreuung von schwerkranken und sterbenden Patienten und ihrer Familien wahr. Nach eigener Einschätzung nimmt deren Akzeptanz innerhalb der Einrichtungen zu. Es bleibt zu hoffen, dass Neuregelungen wie die 2017 eingeführte neue OPS 8–98 h (spezialisierte palliativmedizinische Komplexbehandlung durch einen Palliativdienst), eine solide Finanzierung sicherstellen ohne die notwendige multiprofessionelle Zusammensetzung der PMD zu gefährden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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