Affiliation:
1. Augenklinik, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
2. Augenklinik, Universitätsmedizin Göttingen
Abstract
ZusammenfassungArterielle Gefäßverschlüsse sollten als Notfall bewertet werden und sind als okuläres Analogon zum zerebralen Apoplex zu sehen. Sie besitzen dieselben arteriosklerotischen Risikofaktoren, die auch bei Herz-, Kreislauf- und zerebrovaskulären Erkrankungen ursächlich sind, weshalb eine intensive interdisziplinäre Abklärung erforderlich ist, um mögliche Komorbiditäten rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln. Die derzeitigen Therapiemöglichkeiten eines akuten arteriellen Gefäßverschlusses sind in ihrer Effizienz hinsichtlich Visusverbesserung sehr limitiert. Verfahren zur systemischen Lyse können in der Routineversorgung aufgrund ihres deutlich erhöhten Nebenwirkungsprofils nicht empfohlen werden. Hinzu kommt ein begrenztes Zeitfenster von bis zu 6 Stunden nach Symptombeginn (Retinatoleranzzeit), in dem nach Studienlage eine Intervention überhaupt nur sinnvoll zu sein scheint. Dagegen haben die neuen Therapiemöglichkeiten retinaler Venenverschlüsse, insbesondere durch die intravitreale operative Medikamentenapplikation, zu deutlichen Visusverbesserungen geführt. Die Wirksamkeit und Effizienz der einzelnen Anti-VEGF-Medikamente ist nach aktueller Studienlage vergleichbar. Alternativ kann auch der Einsatz von Steroiden erwogen werden, wobei hierbei das Nebenwirkungsprofil sorgfältig abgewogen werden sollte. Des Weiteren kann ergänzend und gerade beim Vorliegen von retinalen Ischämien die periphere Photolaserkoagulation einen visusstabilisierenden Effekt haben und die Ausbildung von Neovaskularisationen verhindern. Es wird angenommen, dass die Kombination aus IVOM- und Lasertherapie einen symbiotischen Effekt haben könnte.
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