Affiliation:
1. Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie, Institut für Psychologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
2. Institut für Angewandte Forschung, Entwicklung und Weiterbildung, Katholische Hochschule Freiburg
Abstract
ZusammenfassungPsychotherapeutische Praxen in Deutschland können dem Versorgungsbedarf nur mit langen Wartezeiten nachkommen. Eine Möglichkeit der Versorgungslücke zu begegnen ist der Einsatz niedrigintensiver Interventionen. Ziel des Reviews ist es, niedrigintensive Interventionen zur Reduktion depressiver Symptome zu systematisieren und deren Wirksamkeit und Akzeptanz vor Beginn einer Psychotherapie zu beurteilen. Es wurden 22 Studien identifiziert, deren Interventionen sich den Intensitätsstufen aktives Warten, Selbsthilfe, begleitete Selbsthilfe, kurze fokussierte Intervention und niedrigintensive psychotherapeutische Behandlung zuordnen lassen. Die Evidenz zur Wirksamkeit einzelner Interventionen ist begrenzt; die Akzeptanz schwankt zwischen den Interventionen. Die resultierende Systematik veranschaulicht innovative Interventionen, die je nach Ressourcen und Bedürfnissen eingesetzt werden können. Versorgungsmodelle für die Bereitstellung niedrigintensiver Interventionen werden diskutiert.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology