Affiliation:
1. Region Hannover, Fachbereich Jugend, Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin, Hannover
2. Robert-Koch-Institut, Abt. für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin
3. Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Hannover
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel Die psychische Gesundheit und die Prävalenz von psychischen Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter haben in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen. Zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland gibt es mittlerweile Ergebnisse aus mehreren Studien. Mit der vorliegenden Studie soll untersucht werden, welche Faktoren mit Verhaltensauffälligkeiten im Vorschulalter assoziiert sind. Der Fokus liegt zudem auf der unversorgten Morbidität.
Methodik Die Daten der Schuleingangsuntersuchungen der Einschulungsjahrgänge 2010/11 bis 2014/15 (n=40 675) der Region Hannover wurden ausgewertet. Verhaltensauffälligkeiten und die sozial-emotionalen Kompetenz der Kinder wurde über den Elternfragebogen „Strengths and Difficulties Questionnaire“ (SDQ) und durch Beobachtung der Ärztin während der Untersuchung erfasst. Kinder, die sich zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung wegen einer Verhaltensauffälligkeit bereits in Behandlung befanden, wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Mittels einer multivariablen logistischen Regressionsanalyse wurde auf Zusammenhänge zwischen Verhaltensauffälligkeiten und soziodemografischen Faktoren, Dauer des Kindergartenbesuchs, Familienkonstellation und Gestationsalter untersucht.
Ergebnisse Ein geringer Bildungsgrad, errechnet aus dem höchst erreichten Schul- und Berufsabschluss beider Elternteile, ist am stärksten mit einer durch die Schuleingangsuntersuchung festgestellten Verhaltensauffälligkeit assoziiert (OR 2,5; 95%-KI 2,3–2,7). Weitere Faktoren sind männliches Geschlecht (OR 1,5; 95%-KI 1,4–1,6), kein Kindergartenbesuch (OR 1,3; 95%-KI 1,02–1,6) oder der Besuch von nur einem Kindergartenjahr (OR 1,4; 95%-KI 1,2–1,6), familiäre Konstellation ohne leibliche Eltern (OR 1,7; 95%-KI 1,2–2,4), Frühgeburtlichkeit (OR 1,5; 95%-KI 1,2–1,8) und ein Alter von 5 ½ Jahre und jünger (OR 1,4; 95%-KI 1,3–1,6) zum Untersuchungszeitpunkt.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse verweisen auf die Wichtigkeit der frühkindlichen Förderung und Unterstützung sozial benachteiligter Familien und deren Kinder. Sie liefern public-health-relevante Ansatzpunkte und ermöglichen der Region Hannover, zukünftige Präventionsmaßnahmen im Vorschulalter zielgruppenspezifischer zu verbessern.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Cited by
3 articles.
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