Atemänderungen durch kurze chemosensorische Reize lassen sich nicht absichtlich unterdrücken

Author:

Gudziol Hilmar1,Diemer Ulrike1,Lehnich Holger2,Guntinas-Lichius Orlando1,Bitter Thomas1

Affiliation:

1. Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Jena University Hospital, Jena, Germany

2. Medizinische Fakultät ZMG, University Hospital Halle, Germany

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Atemänderungen auf wiederholte kurze olfaktorische Reize werden als objektiver Indikator für die Intaktheit des Riechsystems eingesetzt. Bislang war nicht untersucht, ob sich olfaktorisch-induzierte Änderungen inspiratorischer und exspiratorischer Zeitparameter willentlich unterdrücken lassen. Das Gleiche gilt auch für Atemänderungen infolge schwacher CO2-Reize. Methodik 34 gesunde erwachsene Normosmiker wurden während entspannter regelmäßiger Nasenatmung über ein Fluss-Olfaktometer mit 9 unterschiedlich konzentrierten H2S und 3 schwachen CO2-Reizimpulsen inspirationssynchron stimuliert. Sie wurden instruiert, ihre regelmäßige Nasenatmung während der Reizung willentlich beizubehalten. Eine deutliche Atemänderung lag vor, wenn sich die Dauer der Inspiration (DIN) oder der Exspiration (DEX) des ersten Reizatemzugs außerhalb der doppelten Standardabweichung des Mittelwertes von 5 prästimulatorischen regelmäßigen Atemzügen befand. Dabei konnte es sich um Verkürzungen oder Verlängerungen von DIN oder DEX handeln. Resultate Trotz hoher Motivation ließen sich die induzierten Atemänderungen nicht absichtlich unterdrücken. Die Ruheatmung reagierte auf beide Stimulanzien sowohl mit Änderungen der inspiratorischen als auch der exspiratorischen Zeitparameter. Es überwogen jedoch die exspiratorischen Reaktionen. CO2 evozierte mehr Atemänderungen als H2S. Die Reaktionshäufigkeit war bei H2S-Reizen nicht konzentrationsabhängig. Starke H2S-Reize induzierten häufiger Verkürzungen als Verlängerungen von DEX. Schlussfolgerungen Chemosensorisch ausgelöste Atemänderungen lassen sich nicht absichtlich unterdrücken. Sie bieten daher ein zusätzliches Werkzeug, um die Funktionstüchtigkeit der nasalen chemosensorischen Afferenzen zu überprüfen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Otorhinolaryngology

Reference23 articles.

1. Schwefelwasserstoffreize verkürzen im Schlaf- wie im Wachzustand die Ausatmung;H Gudziol;Laryngo-Rhino-Otol,2020

2. Assessment of the sniff magnitude test as a clinical test of olfactory function;R A Frank;Physiology & behavior,2003

3. Comparison of clinical tests of olfactory function;J Reden;European Archives of Oto-Rhino-Laryngology,2015

4. [The olfacto-rhinorheometry – an objective evaluation method for the testing of the sense of smell];H Gudziol;Laryngo-Rhino-Otol,1982

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