Affiliation:
1. ORL clinic, Jena University Hospital, Jena, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Kardiale Riechreizfolgereaktionen könnten die Palette objektivierender Testmethoden zur Überprüfung des Riechvermögens erweitern. In einer Pilotstudie wurde untersucht, ob und wie durch angenehme und unangenehme Gerüche die Herzfrequenz (HR) und deren Variabilität verändert werden.
Methodik 32 Gesunde mit normalem Riechvermögen atmeten nasal 7 Minuten den Duft von 4 Sniffin’ Sticks (Banane, Fisch, Knoblauch und Rose) im Wechsel mit Leer-Reizen ein. Gleichzeitig wurden das EKG registriert und offline die NN-Intervalle (Abstand der R-Zacken) und 6 Parameter der Herzfrequenzvariabilität bestimmt und mit den Werten einer Leer-Reizung mittels generalisierter Schätzgleichungen (GEE) verglichen. Zusätzlich wurden die Werte der subjektiven Einschätzung von Intensität und hedonischer Valenz der 4 Gerüche mit der Herzfrequenz korreliert.
Ergebnisse Der unangenehme Fischgeruch steigerte in der ersten Reizminute gering, aber signifikant die Herzfrequenz (HR). Außerdem vergrößerte er während des Dauerreizes lediglich einen Variabilitätsparameter (LF/HF) und zeigte in der ersten Reizminute eine signifikante moderate Korrelation zwischen der HR und der Skalierung von Intensität bzw. der Hedonik. Die angenehmen Gerüche und der Knoblauchgeruch hatten keinen Einfluss auf die analysierten kardialen Parameter.
Schlussfolgerungen Olfaktorisch ausgelöste HR-kardiale Riechreizfolgereaktionen sind es wert, als Indikator für die Intaktheit des Riechvermögens weiter untersucht zu werden. Am erfolgversprechendsten und zeit- und kostengünstigsten ist dabei wahrscheinlich eine 1-minütige Reizung mit dem unangenehmen Fischgeruch aus dem Identifikationsset der Sniffin’ Sticks bei gleichzeitiger EKG-Ableitung.