Affiliation:
1. Wundcentrum Dermatologie ICW/DDG, Hautklinik, Uniklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungDie Behandlung von Menschen mit chronischen Wunden ist Bestandteil der dermatologischen Grundversorgung. Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz chronischer Wunden an und so ist auch zukünftig ein Zuwachs an Patienten zu erwarten. Gleichzeitig zeichnet sich das Thema Wundmanagement als Paradebeispiel für die interdisziplinäre und auch interprofessionelle Patientenversorgung aus und kann damit in vielen Fachdisziplinen als Unterrichtsthema aufgegriffen werden. Dem zukünftig als Hausarzt oder Hausärztin tätigen Studierenden kommt später eine Lotsenrolle zu und er muss in der Lage sein, den Patienten rechtzeitig zu den notwendigen Fachdisziplinen für Diagnostik und Therapie weiter zu verweisen. Eine chronische Wunde als Komorbidität kann in allen Fachdisziplinen auftreten und bedarf einer korrekten Basisversorgung. Die Dermatologie deckt im Bereich Wundmanagement nicht nur den phlebologischen Versorgungskreis mit ab, sondern hat gerade in der Diagnostik seltenerer Ursachen chronischer Wunden eine Schlüsselrolle. Die Indikationsstellung und Durchführung weiterführender Diagnostik wie bspw. eine histologische Untersuchung einer tiefen Gewebeprobe kann Teil einer Lerneinheit für viele dermatologische Krankheitsbilder sein, die sich mit einer Ulzeration als Symptom darstellen. Es bieten sich somit viele didaktische Möglichkeiten, das Thema in eine Lehreinheit zu integrieren. Neben kognitiven Lernzielen zur Pathophysiologie und Differenzialdiagnostik chronischer Wunden können praktische Kompetenzen wie Anlegen von Verbänden, Sonografie oder Debridementverfahren vermittelt werden. Auch affektive Lernziele können in den Bereichen Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Umsetzung präventiver Maßnahmen in Lehrpläne integriert werden.