Kompensation von Leistungen zwischen Hausärzten und Kinder- und Jugendmedizinern am Beispiel der Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen – Analyse von bundesweiten KBV-Daten

Author:

Kleinke Fabian1,Nowack Anne2,Beyer Angelika1,Hoffmann Wolfgang1,van den Berg Neeltje1

Affiliation:

1. Institut für Community Medicine, Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany

2. Unternehmensbereich Ärztlicher Vorstand, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Trotz einer Zunahme von 13,1% bei der Anzahl der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten im Zeitraum von 2011 bis 2020 stagniert die Kapazität in der pädiatrischen vertragsärztlichen Versorgung weitgehend. Zu den Gründen hierfür gehören die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitszeiten sowie eine rückläufige Bereitschaft zur Niederlassung. Zudem besteht ein Ungleichgewicht in der räumlichen Verteilung von vertragsärztlichen pädiatrischen Versorgungskapazitäten. Während Ballungsgebiete häufig von Überversorgung geprägt sind, fehlen vor allem in ländlichen Regionen zunehmend Kinderärzte. Dies führt in der Folge dazu, dass Hausärzte in ländlichen Regionen zunehmend einen Teil der pädiatrischen Versorgung übernehmen. In dieser Analyse wird diese Kompensation quantifiziert am Beispiel der Früherkennungsuntersuchungen. Methoden Grundlage der Analyse war der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) aus dem Jahr 2015 (4. Quartal). Ausgewertet wurden bundesweite Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für Hausärzte und Kinder- und Jugendärzte aus dem Jahr 2015. Ergebnisse Die Auswertung des EBM zeigt, dass im EBM-Abschnitt 1.7.1 (Früherkennung von Krankheiten bei Kindern) insgesamt 16 Möglichkeiten zur Kompensation von Leistungen in den arztgruppenübergreifenden allgemeinen Gebührenordnungspositionen (GOP) zwischen Haus- und Kinderärzten bestanden. Hierin sind insbesondere die Kinderuntersuchungen U1 bis U9 enthalten. Die Analyse der bundesweiten Abrechnungsdaten der KBV zur Früherkennung von Krankheiten bei Kindern zeigt, dass zwischen ländlichen und urbanen Regionen wesentliche Unterschiede in den Abrechnungsspektren der Leistungserbringer bestehen. Bundesweit wurden von Hausärzten in 2015 6,6% der Leistungen aus dem Bereich „Früherkennung von Krankheiten bei Kindern“ abgerechnet. In ruralen Regionen betrug der Anteil 23%, in urbanen Regionen 3,6%. In der Analyse der bundesweiten Abrechnungsdaten zeigt sich, dass der Anteil der abgerechneten Leistungen bei Hausärzten in ruralen Regionen höher ist als in urbanen Regionen. Schlussfolgerung Der EBM erlaubt insbesondere im Bereich der arztgruppenübergreifenden allgemeinen GOP die Abrechnung von Leistungen sowohl durch Haus- als auch Kinderärzte. Anhand der bundesweiten Abrechnungsdaten der KBV zeigt sich, dass Hausärzte in ländlichen Regionen mehr Leistungen aus den entsprechenden Abschnitten abrechnen als in urbanen Regionen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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