Urinscreenings auf Betäubungsmittel unter gerichtlichen Abstinenzauflagen-Vergleichsvalidität von forensisch-toxikologischen Analysen unter Mitwirkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes

Author:

Kappl Ursula12,Huppertz Bernd3,Stöver Heino4,Stich Heribert125

Affiliation:

1. Medizinische Fakultät der LMU, Ludwig Maximilians Universität München Institut für medizinische Informationsverarbeitung Biometrie und Epidemiologie, München, Germany

2. Medizinische Fakultät der LMU München, Pettenkofer School of Pubic Health, München, Germany

3. Abteilung für Toxikologie und Drogenmonitoring, MVZ Labor Dr. Quade und Kollegen, Köln, Germany

4. Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF), Frankfurt University of Applied Sciences, Frankfurt am Main, Germany

5. Abteilung 7 Gesundheitsamt, Landratsamt Landshut, Landshut, Germany

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Erfassung der Vergleichsvalidität zwischen qualitativen und quantitativen Analysen bei Urinscreenings auf definierte Betäubungsmittelrückstände unter gerichtlichen Abstinenzauflagen. Methodik Nach Einführung eines validen Marker-Systems auf der Basis der Einnahme einer definierten Zuckersubstanz und deren Nachweis im Urin von Betroffenen wurden ab dem Jahre 2006 in Amtshilfe für Einrichtungen der Bewährungshilfe Urinproben auf Nachweise von Betäubungsmitteln (BTM) an einem bayerischen Gesundheitsamt asserviert und an ein externes Labor übersandt, um forensisch-toxikologische Analysen auf definierte BTMs durchzuführen. Die qualitativen und quantitativen Laborergebnisse wurden dem Gesundheitsamt rückgemeldet, sodass in der Folgezeit ein digitalbasierter Datensatz von insgesamt 380 Personen mit mehr als 27.000 Einzelanalysen aus insgesamt 14 konsekutiven Kalenderjahren etabliert und retrospektiv in anonymisierter Form ausgewertet werden konnte. Ergebnisse Die Gesamtprävalenzen von BTM-positiven Befunden waren für die qualitativen mit 2,7% (n=366 von 13.531) und für die nachfolgenden quantitativen Ergebniskategorisierungen mit 2,6% (n=348 von 13.525) anzugeben, wobei in beiden Testmethoden am häufigsten Cannabis und Opiate nachgewiesen werden konnten. Unter Verwendung des Kappa-Koeffizienten als quantitatives Maß für die Übereinstimmung beider Testverfahren zeigten sich mitunter bei den Testergebnissen für Buprenorphin mit 1,000 die höchsten und für PCP mit 0,880 die geringsten Übereinstimmungen. Für alle zehn unterschiedlichen BTMs waren bei unterschiedlichen substanzspezifischen Fallzahlen der Analysen keine alters- und geschlechtsspezifischen Schichtungen festzustellen. Schlussfolgerung Basierend auf die starken bis sehr starken Übereinstimmungen zwischen qualitativen und quantitativen BTM-Analyseergebnissen konnte angenommen werden, dass beide Analyseverfahren Verstöße gegen Abstinenzauflagen präzise erfassten und als hinreichend begründend für gerichtliche Entscheidungen gemäß dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) einzustufen waren. Vor dem Hintergrund dieser Resultate sollte die inhaltliche Ausgestaltung von BTM-Screenings zur Abstinenzkontrolle diskutiert werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

同舟云学术

1.学者识别学者识别

2.学术分析学术分析

3.人才评估人才评估

"同舟云学术"是以全球学者为主线,采集、加工和组织学术论文而形成的新型学术文献查询和分析系统,可以对全球学者进行文献检索和人才价值评估。用户可以通过关注某些学科领域的顶尖人物而持续追踪该领域的学科进展和研究前沿。经过近期的数据扩容,当前同舟云学术共收录了国内外主流学术期刊6万余种,收集的期刊论文及会议论文总量共计约1.5亿篇,并以每天添加12000余篇中外论文的速度递增。我们也可以为用户提供个性化、定制化的学者数据。欢迎来电咨询!咨询电话:010-8811{复制后删除}0370

www.globalauthorid.com

TOP

Copyright © 2019-2024 北京同舟云网络信息技术有限公司
京公网安备11010802033243号  京ICP备18003416号-3