Affiliation:
1. Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
2. Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover
Abstract
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie ermittelt, inwiefern der BEVA als Screening geeignet ist, um negative Antwortverzerrungen bei Rentenantragstellern mit psychosomatischen Erkrankungen in der sozialmedizinischen Begutachtung zu erfassen.
107 Versicherte, die eine Erwerbsminderungsrente aufgrund einer psychosomatischen Erkrankung beantragt haben, füllten den BEVA, den SFSS sowie einen soziodemografischen Fragebogen aus. Die sozialmedizinischen Gutachter schätzen die Glaubwürdigkeit der Beschwerdendarstellung der Versicherten ein. Es wurde ein Known-Group-Design bzw. ein Bootstrapping-Design genutzt, um die Validität des BEVA zu schätzen.
Bei dem Außenkriterium SFSS konnten folgende psychometrische Kennwerte für den BEVA ermittelt werden: Spezifität=0,86, Sensitivität=0,42, positiv prädiktiver Wert=0,81, negativ prädiktiver Wert=0,51. Die Interrater-Reliabilität entspricht Cohens κ=0,253. Für die Gutachtereinschätzung als Außenkriterium konnten weitere psychometrische Kennwerte berechnet werden: Spezifität=0,71, Sensitivität=0,32, positiv prädiktiver Wert=0,38, negativ prädiktiver Wert=0,66. Die Beurteilerübereinstimmung beträgt Cohens κ=0,031.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der BEVA vor allem eine sehr gute Spezifität aufweist, um negative Antwortverzerrungen zu erheben. Dies ist im Hinblick auf ethische Aspekte dringend anzustreben. Weiterhin zeigt die Studie, dass - neben den Gutachtereinschätzungen – weitere Verfahren die Erkennung von negativen Antwortzerrungen verbessern könnten.
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