Affiliation:
1. Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover
2. Medizinische Hochschule Hannover, Präsidium, Hannover
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund: Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sehen sich mit steigenden Patientenzahlen konfrontiert. Während die stationären Aufnahmequoten weitgehend konstant geblieben sind, betreffen die Zuwächse insbesondere den Anteil ambulanter Fälle. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat auf diese Entwicklung reagiert, indem angestellte Allgemeinärzte zusätzlich zu den anderen Fachdisziplinen in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) eingesetzt werden. Erste Ergebnisse der Begleitevaluation liegen vor.
Methode: Im Jahr 2014 wurden alle Patientenkontakte der Allgemeinärzte in der ZNA über die Routinedaten des Krankenhausinformationssystems und einem eigens entwickeltem Dokumentationsbogen ausgewertet. Der Bogen umfasste unter anderem Fragen zur Besuchsart, vorgenommene Untersuchungen und zum Verbleib des Patienten.
Ergebnisse: 2014 wurden in der ZNA der MHH 1 646 Patienten von Allgemeinärzten versorgt, es entfielen 76% auf Selbstzuweisungen und 23% auf eingewiesene Patienten. Als Behandlungsgründe dominierten Rückenschmerzen, gefolgt von Gastroenteritis und arterieller Hypertonie. Technische Untersuchungen und Konsile waren selten erforderlich. 81% der Patienten konnten ambulant verbleiben und erhielten meistens eine Empfehlung für eine haus- und/oder fachärztliche Weiterbehandlung. Mehrfachbesucher waren mit 58 Patienten kaum vorhanden.
Schlussfolgerung: Die Versorgung ambulanter Patienten in der ZNA durch Allgemeinmediziner stellt ein vielversprechendes Konzept dar, um das steigende Patientenaufkommen zu bewältigen. Weitere Untersuchungen, z. B. zur Diagnosesicherheit und Patientenzufriedenheit, sind erforderlich.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Cited by
11 articles.
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