Abstract
Hauke Behrendt skizziert in diesem Beitrag eine sozialphilosophische Perspektive auf Inklusion und Teilhabe, die ein umfassendes, gesellschaftstheoretisch informiertes Verständnis ihrer Grenzen ermöglicht. Seine These lautet, dass im Rahmen einer kritischen Auseinandersetzung mit den Mechanismen und Dynamiken von gesellschaftlicher Teilhabe und sozialer Exklusion eine aufgeklärte Inklusionsforschung gleichzeitig Medium und (selbstreferenzieller) Gegenstand sein muss. Dabei ist es entscheidend, dass sie a) die empirisch gegebenen gesellschaftlichen Grenzen sozialer Inklusion problematisiert und dabei b) ihre eigenen diskursiven Grenzziehungen rekursiv mitdenkt sowie ihre praktischen Implikationen kritisch infrage stellt. Der theoretische Hintergrund dieser Analyse wird von praxistheoretischen Überlegungen gebildet, die einen besonders inklusiven Charakter aufweisen.
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