Euphorbia saratoi (= E. podperae, E. pseudovirgata auct., E. virgata var. orientalis, E. virgultosa) – in Mitteleuropa und Nordamerika ein Neophyt unklarer Herkunft

Author:

Reichert Hans,Gregor Thomas,Meierott Lenz

Abstract

Eine Euphorbia-Art, die im 19. Jahrhundert nach Mitteleuropa und Nordamerika einwanderte, wurde zunächst für E. esula oder E. virgata gehalten. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts setzte sich die Auffassung durch, es handle sich um eine Hybride zwischen den genannten Arten, wofür E. ×pseudovirgata Verwendung fand. Später wurde die Pflanze als eigenständige Art, E. pseudovirgata, betrachtet. E. pseudovirgata (= E. virgata var. pseudovirgata) ist jedoch ein Synonym von E. virgata. Als ältester Name für die somit irrtümlich als E. pseudovirgata bezeichnete Sippe wurde E. saratoi ermittelt; Synonyme sind E. virgata var. orientalis, E. esula f. linariifolia, E. podperae und E. virgultosa. E. saratoi stimmt – nach Zählungen in Deutschland – in der Chromosomenzahl mit E. esula überein (2n = 60), E. virgata ist durch eine somatische Chromosomenzahl von 2n = 20 deutlich verschieden. Die Blätter von E. saratoi und E. virgata weisen (meist ungleich starke) Palisadenparenchyme an der Ober- und Unterseite auf (annähernd äquifazialer Blattbau) und damit einhergehend amphistomatische Spaltöffnungsverteilung. Die Palisadenparenchyme sind bei E. saratoi einschichtig, bei E. virgata überwiegend zweischichtig. E. esula unterscheidet sich von beiden Arten durch bifazialen Blattbau und annähernd hypostomatische Spaltöffnungsverteilung. Die Form der Blätter ist variabel, aber es gibt deutliche Tendenzen. E. saratoi hat Blätter mit in weiten Bereichen parallelen Blatträndern, bei E. esula liegt die größte Blattbreite in der apikalen Hälfte. E. virgata besitzt Blätter mit der größten Breite im basalen Drittel. Die Cyathien haben bei E. esula auf der Innenseite Haarleisten, bei E. saratoi und E. virgata fehlen diese. Die Septalschuppen in den Cyathien sind bei E. esula weit herab behaart, bei E. saratoi und E. virgata nur an der Spitze. Bis jetzt lässt sich die Pflanze mit Sicherheit nur in Teilen Europas und Nordamerikas als Neophyt einstufen. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet kann nicht verlässlich angegeben werden.

Publisher

University Library J. C. Senckenberg

Reference123 articles.

1. Amann, G., Gregor, G. & Hohla, M. 2016: (196) Euphorbia saratoi. – Neilreichia 8: 204.

2. Anonymus 1888: Bericht über die 25. Versammlung des preußischen botanischen Vereins zu Insterburg am 5. Oktober 1886. – Schriften Königl. Phys.-Ökon. Ges. Königsberg 28: 46–49.

3. — 1899: Bericht über die 25. Versammlung des preußischen botanischen Vereins zu Insterburg am 5. Oktober 1886. – Schriften Königl. Phys.-Ökon. Ges. Königsberg 40: 46–49.

4. Ardoino, H. 1867: Flore analytique du département des Alpes-Maritimes. – Menton: Ardoino.

5. Ascherson, P. 1860–1864: Flora der Provinz Brandenburg 1. – Berlin: Hirschwald.

Cited by 3 articles. 订阅此论文施引文献 订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献

同舟云学术

1.学者识别学者识别

2.学术分析学术分析

3.人才评估人才评估

"同舟云学术"是以全球学者为主线,采集、加工和组织学术论文而形成的新型学术文献查询和分析系统,可以对全球学者进行文献检索和人才价值评估。用户可以通过关注某些学科领域的顶尖人物而持续追踪该领域的学科进展和研究前沿。经过近期的数据扩容,当前同舟云学术共收录了国内外主流学术期刊6万余种,收集的期刊论文及会议论文总量共计约1.5亿篇,并以每天添加12000余篇中外论文的速度递增。我们也可以为用户提供个性化、定制化的学者数据。欢迎来电咨询!咨询电话:010-8811{复制后删除}0370

www.globalauthorid.com

TOP

Copyright © 2019-2024 北京同舟云网络信息技术有限公司
京公网安备11010802033243号  京ICP备18003416号-3