Abstract
Die Aushandlung über Verbleib in oder Rückkehr zur Arbeit bei veränderter Gesundheit ist ein komplexer sozialer Prozess in welchem heterogene Akteure interagieren und organisationale Rahmenbedingungen wirken. Ob eine Integration gelingt, wird demnach maßgeblich im betrieblichen Alltag verhandelt. In meinem Beitrag nutze ich das Potential qualitativ-interpretativer Gesundheitsforschung, diese alltäglichen Integrationspraktiken in den Blick zu nehmen und ihre Verlaufsmuster herauszuarbeiten. Anhand offen strukturierter Interviews mit verschiedenen betrieblichen Akteuren zeige ich, dass sich Integrationsprozesse in vier Phasen mit jeweils charakteristischen Ereignissen und Akteurskonstellationen unterteilen lassen. Deutlich wird, dass die betriebliche Praxis durch ein Wechselspiel zwischen formal-kodifizierten und informal-variablen Reaktionen auf Integrationsbedarfe geprägt ist und direkte Vorgesetzte Schlüsselakteure für eine gelingende Integration sind.
Publisher
Verlag Barbara Budrich GmbH