Affiliation:
1. Philipps-Universität Marburg
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: In den letzten 10-15 Jahren sind eine Reihe von kognitiv-behavioralen Interventionen entwickelt und evaluiert worden, die auf eine direkte Reduktion von Wahn und Halluzinationen abzielen. Gleichzeitig mehren sich Arbeiten aus der Grundlagenforschung zu Schizophrenie, die darauf hindeuten, dass Wahn und Halluzinationen mit spezifischen kognitiven Verarbeitungsstilen assoziiert sind. Als solche gelten unter anderem voreiliges Schlussfolgern, Schwierigkeiten in der Perspektivenübernahme (Theory-of-Mind), external-personale Attributionsstile und fehlerhafte Quellenattribution. Ziele: 1) die wichtigsten experimentellen Untersuchungen und Ergebnisse zu kognitiven Prozessen bei Wahn und Halluzinationen verständlich darzustellen, 2) eine Einführung in die therapeutischen Interventionen zur Veränderung der Symptome zu bieten und 3) zu bewerten, inwieweit die experimentellen Befunde in die Entwicklung von Therapiestrategien zu Wahn und Halluzinationen eingeflossen sind, bzw. durch spezifische Befunde gedeckt werden. Schlussfolgerungen: Die Mehrzahl der Interventionen setzt indirekt an den gefundenen kognitiven Auffälligkeiten an, wobei offen bleibt, in wie weit ihre Wirkung auf eine Veränderung der kognitiven Verarbeitungsstile zurückgeht. Obwohl die kognitive Umstrukturierung dysfunktionaler Selbstkonzepte einen wesentlichen Bestandteil der kognitiven Interventionen darstellt, ist die empirische Evidenz für die Rolle negativer Selbstkonzepte bei der Entstehung von Wahn und Halluzinationen bislang uneindeutig.
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