Affiliation:
1. Universität Potsdam, Institut für Psychologie
2. Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
3. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universität Jena
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Das MCD-Konzept wurde als wesentliche Erklärung für die Genese kinderpsychiatrischer Störungen angesehen. Verläßliche Daten zur Gesamtprävalenz psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter fehlten, zahlreiche Probleme epidemiologischer Forschung waren ungelöst. Fragestellung: Überprüfung der Bedeutung des MCD-Konzepts, Bestimmung der Prävalenzraten psychischer Störungen, Kontrolle der Teilnahmeverweigerung und Drop-Outs. Methode: Es wurde eine prospektive epidemiologische Untersuchung an 399 Kindern durchgeführt, die im Alter von 8, 13, 18 und 25 Jahren untersucht wurden. Ergebnisse: Das Konzept der MCD erwies sich als nicht haltbar, umschriebene Entwicklungsstörungen (UES) waren ein wichtiger Risikofaktor für psychische Störungen. Frühe Stressoren erwiesen sich als genauso bedeutend wie spätere Lebensereignisse. Die Effekte von Teilnahmeverweigerung und Drop-Outs wurden kontrolliert. Schlußfolgerungen: Das MCD-Konzept sollte aufgegeben werden, Kinder mit umschriebenen Entwicklungsstörungen frühzeitig einer Behandlung zugeführt werden. Die Effekte der Teilnahmeverweigerung müssen in jeder epidemiologischen Untersuchung separat geprüft werden.
Cited by
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