Affiliation:
1. Universität Würzburg
2. Technische Hochschule Karlsruhe
Abstract
Zusammenfassung. Der Zusammenhang zwischen motorischen und kognitiven Leistungen im Kindesalter ist ein altes und dennoch stets aktuelles und facettenreiches Thema, zu dem es sehr unterschiedliche Standpunkte gibt. Der vorliegende Beitrag versucht auf der Grundlage von Daten der Münchner Längsschnittstudie zur Genese individueller Kompetenzen (LOGIK) die Frage zu klären, welchen Entwicklungsverlauf verschiedene motorische Fähigkeiten (Koordination, Kraft, Schnelligkeit) im Vor- und Grundschulalter nehmen und in welchem Zusammenhang sie zum Entwicklungsverlauf kognitiver Fähigkeiten (verbale und nonverbale Intelligenz) sowie unterschiedlicher Körperbaumerkmale (Größe, Gewicht, Body Mass Index) stehen. Die zentralen Befunde lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die motorischen Fähigkeiten nehmen in allen Teilbereichen im Alter von 4 bis 12 Jahren stetig zu. Die motorischen Leistungen weisen sowohl im koordinativen als auch im Bereich der Schnellkraft eine relativ hohe Stabilität über die Zeit auf, wobei die Stabilitätskoeffizienten im Verlauf des Grundschulalters zunehmen. Zudem besteht ein lediglich geringer Zusammenhang zwischen den motorischen Leistungen und den kognitiven Fähigkeiten einerseits sowie den verschiedenen Körperbaumerkmalen der Kinder andererseits. Die Zusammenhangskoeffizienten variieren in Abhängigkeit vom Geschlecht und der Altersstreuung innerhalb der Stichprobe und sollten deshalb differenziert betrachtet werden. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie wird angeregt, der Bewegungserziehung im Vor- und Grundschulalter einen höheren Stellenwert einzuräumen als es bisher in Kindergärten und Schulen der Fall ist.
Subject
Developmental and Educational Psychology,Education
Cited by
17 articles.
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