Affiliation:
1. Institut für Psychologie, Lehrstuhl für Psychologie IV, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung. Mittels Doppelaufgabenparadigma wurde die Arbeitsgedächtnisbeanspruchung bei gleichzeitiger Ausführung feinmotorischer Aufgaben explorativ untersucht. Erwartet wurden motorische und/oder kognitive Leistungseinbußen unter Doppelaufgabenbedingungen, die für jüngere Vorschulkinder stärker als für ältere ausfallen sollten. N = 67 Vorschulkinder ( M = 67.1 Monate, SD = 5.51, Min = 59, Max = 83) bearbeiteten gleichzeitig (Experimentalgruppe) oder nacheinander (Kontrollgruppe) feinmotorische und Arbeitsgedächtnisaufgaben. Die feinmotorische Leistung wurde mit fünf Untertests aus dem MOVE 4–8 ( Wyschkon et al., 2018 ) erfasst. Zur Erfassung des Arbeitsgedächtnisses wurde eine Aufgabe zum Zahlennachsprechen rückwärts verwendet. Die Hypothesen konnten nur teilweise bestätigt werden: Nur die älteren Kinder zeigten in der Doppelaufgabenbedingung niedrigere Arbeitsgedächtnisleistungen. Die Befunde liefern erste Hinweise auf kognitive Leistungseinbußen bei motorisch-kognitiven Doppelaufgaben bei älteren Vorschulkindern und deuten auf eine Arbeitsgedächtnisbeteiligung bei feinmotorischen Aufgaben hin. Mögliche Implikationen für den Schulunterricht und für die frühpädagogische Praxis werden diskutiert.
Subject
General Earth and Planetary Sciences,General Environmental Science