Affiliation:
1. Universität Bern, Institut für Sportwissenschaft, Abteilung II – Sportpsychologie
Abstract
Zusammenfassung. Qualitativ hochstehende sportpsychologische Dienstleistungen sind für den Sport, aber auch für die Sportpsychologie als Berufsstand von entscheidender Bedeutung. Eine wichtige Komponente der Strukturqualität ist die Kenntnis der Anbieter und ihrer Qualifikation. Unser Ziel ist es, einen Beitrag zu der Diskussion zu leisten, wie strukturelle Rahmenbedingungen für die angewandte Sportpsychologie optimiert werden können. Dazu erfassten wir Strukturmerkmale und strukturnahe Prozessmerkmale am Beispiel der Sportpsychologielandschaft der Schweiz, um daraus allgemeine Empfehlungen für die Berufsverbände abzuleiten. In Anlehnung an Ehrlenspiel, Droste und Beckmann (2011) wurde eine Online-Umfrage unter den Mitgliedern der Swiss Association of Sport Psychology (SASP) durchgeführt (N = 82, Rücklauf 57.3 %). Die Antwortenden weisen unterschiedliche Aus- und Weiterbildungen auf, nur knapp ein Viertel verfügt über einen Fachtitel der FSP in Sportpsychologie. Im Durchschnitt arbeiten die Antwortenden 33 % ihrer Arbeitszeit in der Sportpsychologie; die Spannweite reicht von 0 % bis 100 %. Der größte Teil arbeitet selbstständig und generiert nur ein bescheidenes Einkommen aus der Sportpsychologie. Die Befragten nutzen Intervision, Supervision sowie Fachkongresse oder Fortbildungsveranstaltungen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Kompetenz, allerdings nicht alle und nicht in sehr hohem Ausmaß. Eine höhere Zahl zertifizierter Personen erleichtert es den Berufsverbänden, die Sportpsychologie gegenüber diejenigen, die sportpsychologische Dienstleistungen in Anspruch nehmen, zu vertreten und eine strukturierte Zusammenarbeit mit den Organisationen des Sports anzustreben. Das Bewusstsein, dass kontinuierliche Fortbildung und Selbstreflexion dazu beitragen, den Berufsstand zu schützen und sich im Berufsfeld Sportpsychologie zu behaupten, muss noch steigen.
Subject
Applied Psychology,Physical Therapy, Sports Therapy and Rehabilitation,Social Psychology
Reference41 articles.
1. Birrer,
D. & Seiler,
R. (1999). Quality management in applied sport psychology: A project for the professionalisation of sport psychology services in Switzerland. In V. Hošek, P. Tillinger & L. Bílek (Eds.), Psychology of sport and exercise: Enhancing the quality of life (Proceedings, 10th European Congress of Sport Psychology, Part 1, pp. 110–112). Prague: Charles University, Faculty of Physical Education and Sport.
2. Analysis of sport psychology consultancy at three Olympic Games: Facts and figures
Cited by
2 articles.
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