Affiliation:
1. Philipps-Universität Marburg
Abstract
Zusammenfassung. Untersucht wurde, ob sich - wie häufig behauptet - in Elterneinschätzungen gehäuft Entwicklungsbesonderheiten hochbegabter Kinder finden lassen. Bisherige Erkenntnisse beruhen zumeist auf Einzelfall- und/oder Gelegenheitsbeobachtungen bzw. auf Studien an selektiven Stichproben, häufig fehlt eine adäquate Vergleichsgruppe. Im Rahmen des “Marburger Hochbegabtenprojekts” beurteilten Eltern hochbegabter ([Formula: see text] = 135, n = 151) und Eltern durchschnittlich begabter ([Formula: see text] = 102, n = 136) Kinder jeweils die Entwicklung ihres Kindes hinsichtlich unterschiedlicher Aspekte. Beide Gruppen entstammten einer nicht zuvor selektierten Ausgangsstichprobe von N = 7023 Grundschulkindern. Sowohl retrospektive als auch konkurrente Einschätzungen wurden erhoben; neben standardisierten Ratings kamen auch offene Fragen zum Einsatz. Mittlere und konsistente Effekte fanden sich lediglich in standardisierten Elternratings zur sprachlichen und intellektuellen Entwicklung zugunsten der hochbegabten Kinder. In weiteren Entwicklungsaspekten (u.a. Persönlichkeit, soziale Entwicklung, Gesundheit, Motorik) wurden beide Gruppen von ihren Eltern sehr ähnlich beurteilt. Insgesamt ließen sich keine Belege für hochbegabungsspezifische Entwicklungsbesonderheiten finden. Selbst im Elternurteil zur sprachlichen und intellektuellen Entwicklung bestehen große Überlappungen zwischen beiden Gruppen.
Subject
Developmental and Educational Psychology,Education
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