Affiliation:
1. Universität Trier, Fachbereich I – PsychologieZentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID)
Abstract
Zusammenfassung. Empirische Untersuchungsbefunde aus zwei Studien zur Entwicklung der Konzentrationsleistung bei 3- bis 8-Jährigen und zum Zusammenhang der Konzentrationsleistung mit den Phasen des vor-operatorischen versus konkret-operatorischen Denkens nach der Entwicklungstheorie von Jean Piaget bei 6- bis 8-Jährigen werden dargestellt. Die Konzentrationsleistung wurde in beiden Studien mit der Kaseler-Konzentrations-Aufgabe für 3- bis 8-Jährige (KKA) erfasst. In Studie I waren N = 5.314 Kinder an Querschnittserhebungen und 471 Kinder aus drei Geburtskohorten an vier Messzeitpunkten im Jahresabstand umfassenden Längsschnitterhebungen beteiligt. Übereinstimmend weisen die Entwicklungsgradienten auf einen starken Anstieg der Konzentrationsleistung im Alter von drei bis sechs Jahren. Für die 6- bis 8-Jährigen zeigt sich ein Deckeneffekt. Korrelationsstatistisch ergab sich für die Konzentrationsentwicklung eine hohe positionale Stabilität. In Studie II wurden neben der KKA die Coloured Progressive Matrices (CPM) und die Aufgaben für die Entwicklungsdiagnostik des kognitiven Entwicklungsstandes nach der Theorie von Jean Piaget (PIA-AUF) eingesetzt. Für nach den KKA-Ergebnissen aus der Ausgangsstichprobe von N = 152 6- bis 8-Jährigen gebildete Extremgruppen mit sehr niedriger (n = 31) versus sehr hoher Konzentrationsleistung (n = 37) zeigte sich ein enger, altersunabhängiger Zusammenhang mit ihrer Zuordnung zu den Phasen des vor-operatorischen versus des konkret-operatorischen Denkens. Die Ergebnisse werden im Kontext der Einbettung der Konzentrationsentwicklung in allgemeine Modelle der kognitiven Entwicklung diskutiert, wobei das Modell der fluiden und kristallisierten Intelligenz sowie die Theorie zur kognitiven Entwicklung von Piaget im Vordergrund stehen. Konzentrationsfähigkeiten und die allgemeinen Phasenbeschreibungen Piagets werden der fluiden, domänen-spezifische Umsetzungen von Assimilationsschemata der kristallisierten Intelligenz zugeordnet. Dies führt zu einem Erklärungsansatz für Phänomene der horizontalen Verschiebung (décalage).
Subject
Developmental and Educational Psychology,Education
Cited by
6 articles.
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