Abstract
KurzfassungTrotz des Fehlschlags seiner „Spezialoperation“ in der Ukraine setzt der russische Präsident Putin unvermindert auf Sieg. Russlands Ende 2022 erkennbare Strategie für die vierte Kriegsphase zielt auf Ermattung des ukrainischen Widerstands durch strategische Bombardierungen auf zivile Ziele und Infrastruktur sowie auf Wiedererlangung der militärischen Initiative durch Einziehen von Hundertausenden Reservisten und Ankurbeln der Rüstungsindustrie. Erfolg oder Nichterfolg dieser Strategie hängen davon ab, ob die westlichen Staaten die Ukraine weiterhin mit Waffen und Wirtschaftshilfe unterstützen. Entscheidend ist aber auch, ob Russland seine Strategie überhaupt implementieren kann, ohne in gravierende Schwierigkeiten zu geraten. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Russlands ist begrenzt und wird durch die Folgen der westlichen Sanktionen weiter eingeschränkt. Zudem ist unklar, wie sich dieser Krieg auf Russland auswirkt, sollte er nach Putins Vorstellungen fortgesetzt werden. Viele Experten sehen schon einen Kollaps Russlands voraus.
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