Affiliation:
1. Ruhr-Universität Bochum Institut für Arbeitswissenschaft Universitätsstraße 150 Bochum Deutschland
2. Archiv der Arbeiter:innenjugendbewegung Haardgrenzweg 77 Oer-Erkenschwick Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Der Beitrag möchte die Auseinandersetzung zweier Linien innerhalb der Industriesoziologie der 1970er und 80er Jahre nachzeichnen und die Ursachen eines Paradigmenwechsels vermessen. Während sie zuvor gesellschaftskritisch auf ein widerständiges Aufbegehren des Kollektivsubjekts Industriearbeiterschaft orientierte, verschob sich der Fokus auf konstruktive Anwendungsorientierung im betrieblichen Arbeitsprozess und auf das Denken von Individuen. In der Selbstreflexion der Fachgeschichte werden zwar neben fachinterner theoretischer Kritik auch gesellschaftliche Gründe für diesen Wandel angeführt, wenig Berücksichtigung finden hingegen das Reformprogramm Humanisierung des Arbeitslebens und seine Forschungsförderung.
Dieser Aufsatz argumentiert auf Basis von Dokumentenanalysen und dem Studium zeitgenössischer Debattenbeiträge, dass mit HdA ein wichtiger praktischer Schritt in Richtung dieser Betriebs- und Mitbestimmungsorientierung als Forschungsperspektive gegangen war. Aktualität hat dieser soziologiegeschichtliche Erklärungsansatz gerade angesichts eines Revivals der damaligen Arbeiterbewusstseinsforschung.
Subject
Sociology and Political Science
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