Author:
Balz Viola,Klöppel Ulrike
Abstract
Vorspann
Kann das wirklich sein? Die psychiatrische Fürsorge war in den 1950er und 1960er Jahren in der DDR wesentlich fortschrittlicher als bisher angenommen. Reformorientierte Ärzte gewannen damals großen Einfluss auf die Gesundheitspolitik, sie scheuten sich auch nicht, den für eine sozialistische Gesellschaft heiklen Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastung und psychischen Erkrankungen zu thematisieren. Der Erfolg währte allerdings nicht lange, wie Viola Balz und Ulrike Klöppel zeigen können. Die Reformer wurden durch parteitreue Psychiater verdrängt, die an Tabuthemen nicht mehr rührten und vor allem auf kostengünstige Behandlungsmethoden setzten, nicht zuletzt auf Psychopharmaka. Letztlich, so die These der beiden renommierten Autorinnen, verdrängte man das Thema Sozialpsychiatrie. Wenn es um die psychische Gesundheit ging, waren bei den Bürgern der DDR Selbstverantwortung und Mündigkeit gefragt.
Cited by
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