1. So unterscheidet Bourdieu (1974, 29 ff.) zwischen den Ausführungen Webers zum Idealtypus in dessen ‚Wissenschaftslehre’(Weber 1968) einerseits und dem Verständnis des Idealtypus, wie es in Webers Forschungspraxis, d.h. in der in dieser Praxis implizierten „Logik der Forschung“(Bourdieu 1974, 30) sich dokumentiert (s. dazu auch Anm. 4). Nach Mannheim (1964a, 151) „muß hervorgehoben werden, daß Max Webers theoretische Reflexionen keineswegs mit seinem historischen Verfahren immer zusammenfallen. Will er sich in den ersteren von Kausalerklärungen nicht lossagen, so verfährt er sehr oft bei seiner historischen Arbeit dokumentativ“. Wobei Mannheim mit dem Begriff „dokumentativ“Bezug nimmt auf die von ihm in dem zitierten Aufsatz entworfene „dokumentarische Methode“.
2. Genaueres dazu in meinem theoretischen Beitrag zur Bildinterpretation i. d. Band.
3. Dieser Begriff stammt von Bourdieu (vgl. 1996, 269), dessen Analyseeinstellung in dieser Hinsicht mit der hier vertretenen übereinstimmt.
4. Zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Bourdieus Kultursoziologie und Mannheims Wissenssoziologie siehe den Beitrag von Meuser i. d. Band.
5. Im Sinne von Bourdieu (1996, 268) ist „das analogische Denken, das sich auf die (…) vernunftgetragene Intuition der Homologien stützt“, Grundlage der „komparativen Methode“. Trotz vieler grundlagentheoretischer Gemeinsamkeiten zwischen der Bourdieuschen kultursoziologischen Analyse und unserer eigenen finden sich jedoch auch erhebliche Unterschiede, so u.a. hinsichtlich der empirischen Verfahrensweise. Vgl. dazu auch den Beitrag von Meuser i. d. Band.