Abstract
ZusammenfassungUnterrichtsreflexion ist von zentraler Bedeutung für die Verbesserung von Unterricht und die Professionalisierung von Lehrkräften. Die Reflexionsfähigkeit Studierender ist allerdings häufig nur schwach ausgeprägt. In diesem Beitrag wird ein Testinstrument mit Assessment-Feedback vorgestellt, das Studierenden eine Selbsteinschätzung ihrer Reflexionsfähigkeit ermöglicht und das Ziel hat, Assessment-Feedback als Ausgangspunkt für Förderung zu nutzen. Dazu wird die Interpretation der Testwerte als Maß für die Reflexionsfähigkeit argumentbasiert validiert. In Teilstudie 1 (inhaltliche Validität) wird die Passung zwischen Testinstrument und theoretischer Modellierung des Konstrukts diskutiert. In Teilstudie 2 wird die kognitive Validität mit Think-Aloud-Protokollen der Testbearbeitung von N = 7 Studierenden untersucht. In Teilstudie 3 (externe Validität) führen N = 39 Studierende zusätzlich einen etablierten Reflexionsperformanztest durch, der es ermöglicht, Reflexionen in einem authentischeren, aber standardisierten Format zu erfassen. Teilstudie 4 beschäftigt sich mit der Generalisierbarkeit der Ergebnisse über das Bachelor- und Masterstudium. Dazu werden N = 136 Bearbeitungen von Studierenden dieser Studienphasen berücksichtigt und in Bezug auf statistische Kenngrößen (z. B. Lösungshäufigkeit) verglichen. In Teilstudie 5 werden zur Untersuchung der konsequentiellen Validität N = 12 Studierende in leitfadengestützten Interviews zu ihrer Interpretation des Assessment-Feedbacks befragt. Insgesamt können starke Argumente für die Validität der Testwertinterpretation und die Eignung des Instruments gefunden werden. Geringe Einschränkungen liegen bezüglich der inhaltlichen Validität in der Beschränkung auf den Themenbereich Mechanik und bezüglich der konsequentiellen Validität in der Vorstellung weniger Studierender, das Testinstrument biete Beispielaufgaben für universitäre Prüfungen. Das Instrument wird online frei zur Verfügung gestellt, um insbesondere in Praxisphasen der Lehramtsausbildung genutzt werden zu können.
Funder
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Universität Bremen
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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