Author:
Wolski Lucas,Bopp Ann-Kathrin,Schwientek Ann-Kathrin,Langer Sandra,Dogan Vildan,Grimmer Timo
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die anlassbezogene Identifizierung der leichten kognitiven Störung („mild cognitive impairment“, MCI) in der Primärversorgung ist wichtig, um reversible Ursachen zu behandeln oder das Fortschreiten zu einem demenziellen Syndrom zu verlangsamen. Hierzu wurde die Praxistauglichkeit eines Diagnosealgorithmus, im Weiteren als „Gehirn-Check-up“ bezeichnet, untersucht.
Methodik
Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden das Nutzungsverhalten und die Praxistauglichkeit des Gehirn-Check-up in n = 37 allgemeinmedizinischen und internistischen Arztpraxen in Deutschland erhoben.
Ergebnisse
Der Gehirn-Check-up wurde von n = 37 Ärzt:innen bei 389 Personen (66 %) durchgeführt. Zu den Barrieren bezüglich der Durchführung zählten: Angst der Betroffenen vor dem Ergebnis, Zeitmangel des Fachpersonals sowie Kosten. Insgesamt bewerteten 73 % der Teilnehmenden den Gehirn-Check-up im Behandlungsalltag als praxistauglich. Lange Wartezeiten auf einen Termin bei neurologischen/psychiatrischen Fachärzt:innen wurden als Hürde für eine optimale Betreuung genannt.
Schlussfolgerung
Der strukturierte Algorithmus Gehirn-Check-up scheint hilfreich in der Primärversorgung zu sein, da dieser unter Routinebedingungen im hausärztlichen Setting praxistauglich ist und dazu beitragen kann, anlassbezogen Patient:innen mit einer MCI leichter zu identifizieren. Um weitere Barrieren besser adressieren zu können, bedarf es jedoch weiterer Machbarkeitsstudien.
Funder
Technische Universität München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC