Author:
Haigis Daniel,Wagner Silas,Pomiersky Rebekka,Matting Leon,Hahn Lea-Sofie,Eschweiler Gerhard W.,Thiel Ansgar,Frahsa Annika,Sudeck Gorden,Nieß Andreas M.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Bewohnende in Pflegeheimen (PH) weisen eine hohe Prävalenz des muskuloskeletalen Syndroms Sarkopenie auf und erreichen häufig nicht die aktuellen Empfehlungen für körperliche Aktivität (kA).
Fragestellung
Ziel dieser Studie ist die Identifizierung der Unterschiede in Bezug auf kA und sedentäres Verhalten (sV) von sarkopenen Bewohnenden im Vergleich zu nichtsarkopenen und präsarkopenen Bewohnenden.
Methoden
Die Sarkopeniequantifizierung wurde bei 63 Bewohnenden aus PH in Baden-Württemberg (DE) anhand der Vorgaben der European Working Group on Sarcopenia in Older People 2 durchgeführt. Untersucht wurden strukturierte Aktivitätseinheiten (sAE/Woche), akzelerometrisch erfasste kA (Schritte/Tag) und prozentuales sV (sV%/Tag). Die Gruppenvergleiche wurden mithilfe des Kruskal-Wallis-Tests und des Dunn-Bonferroni-Post-hoc-Tests ermittelt.
Ergebnisse
Signifikante Unterschiede zeigten sich für Schritte (p = 0,005) und sV% (p = 0,019). Darüber hinaus zeigten die Schritte signifikante Ergebnisse im Vergleich der Gruppen „keine Sarkopenie“ (2824,4 [423–14275]) und „mögliche Sarkopenie“ (1703,9 [118–5663]) bzw. „bestätigte/schwere Sarkopenie“ (1571,2 [240–2392]) (beide p = 0,022; |r| = 0,34). Das sV% zeigte signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen „keine Sarkopenie“ (87,9 % [69,1–94,3]) und „mögliche Sarkopenie“ (91,7 % [80,4–98,5]) (p = 0,018; |r| = 0,35).
Diskussion
Nichtsarkopene Bewohnende weisen im Vergleich zu präsarkopenen und sarkopenen Bewohnenden eine höhere Schrittzahl und niedrigeres sV% auf. Die Erhöhung der Schrittzahl, die Verringerung des sV% und Förderung von Alltagsaktivitäten können für die Prävention und Behandlung der Sarkopenie im Setting PH beitragen.
Funder
Universitätsklinikum Tübingen
Publisher
Springer Science and Business Media LLC