Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Seit vielen Jahren erweitern Biologika die Therapieoptionen bei rheumatoider Arthritis (RA). Der Einsatz dieser biologischen „disease-modifying antirheumatic drugs“ (bDMARDs) ist gemäß deutscher und europäischer Behandlungsleitlinien jedoch erst bei Ausschöpfung der Methotrexat (MTX)-Erstlinientherapie von mindestens 20 mg/Woche indiziert. Ziel der Studie ist es, die Leitliniengerechtigkeit der MTX-Verordnung im ambulanten Sektor vor der Biologikatherapie zu überprüfen.
Methodik
Es wurden Routinedaten der AOK-Niedersachsen der Jahre 2013 bis 2016 für alle Versicherten zur Verfügung gestellt, die im Studienzeitraum eine RA-Diagnose sowie eine bDMARD-Verordnung aufweisen. Innerhalb eines patientenindividuellen Beobachtungszeitraums von 180 Tagen vor der ersten bDMARD-Verordnung wurde die maximal verordnete MTX-Dosierung untersucht.
Ergebnisse
Die Studienpopulation umfasst 405 Patienten (90 inzident, 315 prävalent). Bei 60,0 % der inzidenten Patienten und 67,0 % der prävalenten Patienten wurde eine maximale MTX-Verordnung von < 20 mg/Woche beobachtet. Männer weisen im Mittel mit 17,1 ± 4,8 mg eine höhere MTX-Maximaldosierung als Frauen auf (14,9 ± 5,0 mg; p < 0,0001); 29,6 % der Studienpopulation erhielten im Beobachtungszeitraum ausschließlich orale Verordnungen. Umstellungen auf eine parenterale Applikationsform wurden bei 12,4 % der Patienten festgestellt.
Diskussion
Ein gezielter Einsatz des gesamten vorgesehenen Therapiespektrums vor der Initiierung einer bDMARD-Therapie kann zu einer kosteneffizienten Versorgung der RA beitragen. Die Studie zeigt Indizien für mögliche Defizite in der ambulanten MTX-Verordnungspraxis auf und kann für eine effiziente Therapie sensibilisieren.
Funder
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
2 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献