Author:
Weissenbacher A.,Bolz R.,Zimmermann A.,Donaubauer B.,Stehr S. N.,Hempel G.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Das praktische Jahr (PJ) ist an vielen Universitäten der am wenigsten strukturierte und standardisierte Studienabschnitt. Studierende beklagen mangelnde Anleitung, Supervision und Feedback. Häufig übernehmen sie delegationsfähige, nichtmedizinische Aufgaben, obwohl das PJ ein Hauptentscheidungsfaktor für die spätere Facharztwahl ist.
Methoden
Nach einer Bedarfsanalyse erfolgte die Entwicklung eines Mentoring-basierten Curriculums für Studierende im PJ mithilfe des Kern-Zyklus. Hierzu wurden 10 fachspezifische klinisch-praktische Basiskompetenzen etabliert, die jeder Studierende bis zum Tertialende beherrschen sollte. Eine Überprüfung erfolgte formativ anhand von arbeitsplatzbasierten Prüfungen. Das Tertial wurde durch alle Studierenden abschließend online evaluiert.
Ergebnisse
Die Priorisierung und Prüfung von klinisch-praktischen Kompetenzen durch Mentoren/Mentorinnen ermöglichten eine bedarfsorientierte und qualitative hochwertige Ausbildung. Das Mentoring und Feedback wurden durchweg positiv beurteilt und unterstützten den Lernerfolg (Note 1,5). Das Prüfungsformat wurde mehrheitlich als unbekannt (64,6 %), aber hilfreich und sinnvoll erlebt (76,7 %). Studierende fühlten sich durch das Curriculum gut auf die Staatsexamensprüfung (81,3 %) und den Berufsbeginn vorbereitet (71,0 %). Dies ging mit einer hohen Zufriedenheit (Note 1,7) einher.
Schlussfolgerungen
Ein bedarfsgerechtes, Mentoring-basiertes Curriculum mit integrierten arbeitsplatzbasierten Prüfungen geht nicht nur mit einer hohen Ausbildungszufriedenheit einher, sondern fördert effektiv und ressourcenschonend die Ausbildungsqualität.
Funder
Universitätsklinikum Leipzig
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Anesthesiology and Pain Medicine,General Medicine
Reference30 articles.
1. Ärzteblatt DÄG, Deutsches R (2019) Entwurf für neue ärztliche Approbationsordnung vorgelegt. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/107829/Entwurf-fuer-neue-aerztliche-Approbationsordnung-vorgelegt. Zugegriffen: 23. Aug. 2020
2. Bosse HM, Mohr J, Buss B et al (2015) The benefit of repetitive skills training and frequency of expert feedback in the early acquisition of procedural skills. BMC Med Educ 15:22. https://doi.org/10.1186/s12909-015-0286-5
3. Breuer G, Ahlers O, Beckers S, Breckwoldt J, Böttiger B, Eichler W, Frank A, Hahnenkamp K, Hempel G, Koppert W, Meyer O, Mönk S, Schaumberg A, Schmidt G, Schneier G, Sopka S, Schüttler J (2015) Nationaler Lernzielkatalog Anästhesiologie mit fachspezifischen Aspekten der Bereiche Intensivmedizin, Notfall- und Schmerzmedizin. Kommission Studentische Lehre und Simulatortraining der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) – Grundlage einer lebenslangen Lernspirale und Basis der aktuellen Musterweiterbildungsordnung. Anasthesiol Intensivmed 56:546–558
4. Buddeberg-Fischer B, Stamm M, Buddeberg C, Klaghofer R (2009) Anxiety and depression in residents—results of a Swiss longitudinal study. Z Psychosom Med Psychother 55:37–50. https://doi.org/10.13109/zptm.2009.55.1.37
5. ten Cate OTJ, Kusurkar RA, Williams GC (2011) How self-determination theory can assist our understanding of the teaching and learning processes in medical education. AMEE Guide No. 59. Med Teach 33:961–973. https://doi.org/10.3109/0142159X.2011.595435