Abstract
ZusammenfassungDer Inklusionsdiskurs bestimmt derzeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern die schulische und fachdidaktische Diskussion. Die internationalen Ansätze im Kontext des inklusiven Sportunterrichts wurden bisher allerdings nur ansatzweise im deutschsprachigen Raum erschlossen. Dieser Beitrag nimmt an dieser Forschungslücke anknüpfend das finnische Schulsystem in den Blick und analysiert, welche Rolle das Thema Diversität im aktuell gültigen Kerncurriculum für das Fach Sport spielt. Dabei liegt der Fokus auf den Diversitätsdimensionen „Gender“, „Interkulturalität“ und „sonderpädagogischer Förderbedarf“. Die Einnahme der finnischen Perspektive erscheint insofern lohnend, da Finnland bereits über einen reichhaltigen Erfahrungsschatz in der inklusiven Beschulung verfügt und die Analyse der curricularen Vorgaben den soziokulturellen Kontext sowie die spezifischen pädagogischen und fachdidaktischen Traditionen für den deutschsprachigen sportpädagogischen Diskurs erschließen können. Die Analyse zeigt auf, dass die Wertschätzung von Diversität auch für den Schulsport eingefordert wird, allerdings bleibt an vielen Stellen offen, wie der konkrete Umgang mit den untersuchten Diversitätsdimensionen auf der Unterrichtsebene erfolgen kann. Der Beitrag plädiert für die Notwendigkeit weiterer Forschungsvorhaben, die eine internationale Perspektive auf den Inklusionsdiskurs legen und länderspezifische Rahmenbedingungen vermehrt berücksichtigen.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Physical Therapy, Sports Therapy and Rehabilitation,Orthopedics and Sports Medicine