Abstract
ZusammenfassungDie Low-Cost-Hypothese (LCH) postuliert, dass der Effekt einer Einstellung auf einstellungskonformes Handeln mit steigenden Kosten sinkt. Tutić et al. (2017) formalisieren die theoretischen Implikationen der LCH mithilfe eines mikroökonomischen Modells. Sie veranschaulichen, dass sich die LCH anhand einer verbesserten Teststrategie bewährt, während sie, basierend auf der vormals üblichen Modellierung mittels der expliziten Aufnahme eines Interaktionsterms, scheitert. Die von ihnen präsentierten Beispiele erlauben jedoch nur einen eingeschränkten Test der LCH im weiteren Sinn eines Einkommenseffekts – nicht aber im engeren Sinn eines tatsächlichen Preiseffekts einstellungskonformen Handelns. Dieser Beitrag liefert eine wichtige Ergänzung, indem am Beispiel der Befürwortung einer City-Maut eine erste Prüfung der verbesserten Teststrategie der LCH im engeren Sinn vorgelegt wird. Datengrundlage ist ein faktorieller Survey (FS), in dem im Rahmen einer Bevölkerungsbefragung in München und vier Umlandgemeinden im Frühsommer 2018 mehr als 1300 Personen über 5300 fiktive Mautmodelle bewerteten. Kernbefund der vorliegenden Untersuchung ist, dass sich die LCH anhand der verbesserten Teststrategie für den betrachteten Anwendungsfall der Befürwortung einer City-Maut bewährt.
Funder
Ludwig-Maximilians-Universität München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Sociology and Political Science,Social Psychology