Author:
Bauknecht Jürgen,Baldschun Andreas
Abstract
ZusammenfassungDie Studienlage zur Arbeitszufriedenheit von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern in Deutschland ist, v. a. bezüglich längsschnittlicher und untergruppenspezifischer (z. B. Altersgruppen) Betrachtungen, nicht zufriedenstellend. Diese Arbeitszufriedenheit wird im Beitrag längsschnittlich, im Vergleich mit anderen Berufsgruppen und innerhalb der Berufsgruppe im Alters- und Geschlechtsvergleich untersucht. Es zeigt sich, dass auch durch einen deutlichen Anstieg in den letzten Jahren die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zu den Berufsgruppen mit der höchsten Arbeitszufriedenheit gehören (Platz 8 in den 66 größten Berufen), wobei diese hohe Zufriedenheit weniger bei der jüngsten Gruppe (bis 34 Jahre) zu finden ist. Aufgezeigt werden – auch längsschnittlich und gruppenvergleichend – zunächst deskriptiv mögliche Determinanten der Arbeitszufriedenheit. Die Zufriedenheit mit dem Einkommen ist nur leicht unterhalb jener anderer Berufsgruppen. Die Zufriedenheit mit den Aufstiegsmöglichkeiten hingegen ist leicht oberhalb der anderen Berufe. Sehr stark im Vergleich mit anderen Berufsgruppen ist das Gefühl ausgeprägt, dass die eigene Tätigkeit wichtig sei. Auch in der Zufriedenheit mit dem Betriebsklima sind die Werte vergleichsweise hoch. Als weitere mögliche Determinanten der Arbeitszufriedenheit werden Belastungsfaktoren und Erschöpfungssymptome dargestellt. Die multivariate Analyse zeigt für drei Faktoren statistisch signifikante Einflüsse auf die Wahrscheinlichkeit, mit der Arbeit „sehr zufrieden“ zu sein. Die „harten Faktoren“ Zufriedenheit mit Einkommen und Aufstiegsmöglichkeiten sind vergleichsweise schwach mit einer hohen Arbeitszufriedenheit verbunden. Wesentlich bedeutsamer scheint hierfür die Zufriedenheit mit dem Betriebsklima zu sein. Belastung und Erschöpfung wirkt erwartungsgemäß negativ. Das Ergebnis legt nahe, dass organisationale Maßnahmen auch bei gegebenen äußeren Umständen einen deutlichen Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit von Sozialarbeitern und Sozialarbeitern haben können.
Publisher
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