Abstract
ZusammenfassungDie Digitalisierung von Gesellschaft und Sozialer Arbeit schreitet voran. Eine Beschäftigung mit der Thematik erscheint daher für (angehende) Sozialarbeit*innen, wie auch für Wissenschaftler*innen und Lehrende im Feld Sozialer Arbeit geboten. Die Nutzung von Big Data provoziert überzogene Hoffnungen und droht unter dem Deckmantel objektiver Kalkulationen Marginalisierungen zu reproduzieren. Für Soziale Arbeit und Frühe Hilfen wirkte die Einführung des § 8a als Katalysator für die Entwicklung von Risikoeinschätzungsverfahren. Die Verwendung von elektronischen Dokumentations- und Risikoeinschätzungssystemen stellt Ansprüche an individuelle Bearbeitung von Fällen in Frage. Risikoeinschätzungsinstrumente verlangen nach der knappen Aufmerksamkeit der Handelnden. Sie involvieren Praktiker*innen Sozialer Arbeit in intensive Interaktionen. Praktiker*innen und Lehrenden im Feld der Sozialer Arbeit kann nur geraten werden, sich gegenüber Instrumenten der Risikoeinschätzung, seien sie durch Big Data gestützt oder nicht, mit kritisch-forschender Distanz zu verhalten.
Funder
Alice Salomon Hochschule Berlin
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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Cited by
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