Abstract
ZusammenfassungIn der vorliegenden naturalistisch angelegten Studie wurde das körperliche Zusammenspiel von Therapieteilnehmer_innen im Kontext von systemischen Psychotherapiesitzungen im Mehrpersonensetting untersucht. Ziel der Studie war die Beantwortung der Frage, ob die subjektive Einschätzung der Beziehungsqualität der Therapieteilnehmer_innen mit der Anzahl, Dauer und Intensität von beobachtbarem (synchronem) nonverbalen Verhalten der anwesenden Personen korreliert. Dafür wurden fünf Therapiesitzungen im Mehrpersonensetting auf Video aufgezeichnet. Die zuvor von einer Interpret_innengemeinschaft ausgewählten Schlüsselszenen wurden in einem manuellen Annotationstool auf fünf körpersprachliche Kategorien (Mimik, Augenkontakt, Kopfbewegungen, Gestik und Körperhaltung) hin untersucht. Statistische Analysen zeigen, dass mehrere Variablen nonverbalen Verhaltens – und hier insbesondere die erforschten mimisch-affektiven Verhaltensweisen – mit der subjektiven Einschätzung der Stärke der therapeutischen Allianz korrelieren. Wie bereits in vorrangegangenen wissenschaftlichen Arbeiten beschrieben, legen die Ergebnisse nahe, dass die nonverbale Kommunikation einen wichtigen Aspekt der therapeutischen Allianz ausmacht. Darüber hinaus zeigt die vorliegende Studie aber auch, dass das Phänomen der Mimikry auch zwischen drei und mehr Therapieteilnehmer_innen auftritt und in Zusammenhang mit der Stärke der therapeutischen Allianz steht. Die vorliegende Studie beleuchtet die Rolle der Mimikry aus systemischer Perspektive und erläutert die körpersprachliche Mitgestaltung auf Beziehungsebene in der Psychotherapie.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
1 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献