Abstract
ZusammenfassungIn dem Maße, wie sich Klimawandelanpassung als Handlungsfeld von Kommunen, regionalen Gebietskörperschaften sowie Beratungs- und Planungsbüros verstetigt, findet eine zunehmende Standardisierung und Universalisierung von Konzepten, Ansätzen und Methoden statt. Diese Vereinheitlichung trägt zur Wissensintegration und -diffusion sowie zu einer weiteren Professionalisierung des Handlungsfeldes bei und bietet dadurch vermeintliche und tatsächliche Vorteile, z. B. bezüglich der Erprobung und Übertragbarkeit von Good Practices und im Bereich der Weiterbildung und des Kapazitätsaufbaus. Gleichzeitig birgt die Abkehr von einer prinzipiellen Vielfalt auf der Wissens- und der Handlungsebene auch Problematiken. Eine Orientierung an technologischen Innovationen, die möglicherweise zu neu entstehende Pfadabhängigkeiten führen und zugleich die Lern- und Veränderungsfähigkeit untergraben und den Blick auf notwendige Wertediskurse verstellen, können die Folge sein. In der Praxis wird Klimawandelanpassung häufig auf das Mach- und Umsetzbare reduziert, ohne z. B. Gerechtigkeitsfragen zu stellen. Vor dem Hintergrund dieser Beobachtungen beleuchten wir das Verhältnis von Wissensproduktion und Anpassungspraxis schlaglichtartig aus Perspektive einer kritischen Angewandten Geographie: (1) Epistemologien und Methoden sowie (2) theoretisch-konzeptuelle Ansätze (in) der Anpassungsforschung (3) eine deutliche Orientierung an Erfolgsgeschichten und (4) Prozesse der Wissensproduktion für eine konsensorientierte Politik der Klimaanpassung. Der Artikel möchte so einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit aktuellen wissensbasierten Praktiken im Kontext des Handlungsfeldes Klimawandelanpassung leisten.
Funder
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Universität Trier
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
General Earth and Planetary Sciences
Cited by
3 articles.
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