Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der Arbeit war eine differenzierte Betrachtung der Rettungsdiensteinsätze von Gemeindenotfallsanitätern (G-NFS) bei älteren Pflegebedürftigen im Pflegeheim und in der Häuslichkeit.
Methodik
Retrospektive Auswertung aller G‑NFS-Einsatzprotokolle aus dem Jahr 2021 von älteren Patienten (≥65 Jahre), unterteilt nach den Einsatzorten Pflegeheim, häusliche Pflege und nichtpflegebedürftig. Es wurden Maßnahmen, Dringlichkeit, Transport und Empfehlung deskriptiv analysiert.
Ergebnisse
Von 5900 G‑NFS-Protokollen entfielen 43,0 % (n = 2410) auf ältere Patienten (Durchschnittsalter 80,8 Jahre, 49,7 % weiblich). Die Einsätze erfolgten mit 20,6 % (n = 496) bei Pflegeheimbewohnern, 38,4 % (n = 926) bei Pflegebedürftigen in häuslicher Versorgung und 41 % (n = 988) bei Nichtpflegebedürftigen. Eine Beratung erhielten 48,4 % der Pflegeheimbewohner, 82,1 % der Pflegebedürftigen in häuslicher Versorgung und 83,7 % der Nichtpflegebedürftigen. Etwa 60 % der Einsätze wurden bei allen Einsatzorten als nichtdringlich eingestuft. Auf Transporte wurde bei 63,1 % der Pflegeheimbewohner, 58,1 % der Pflegebedürftigen in häuslicher Versorgung und 60,6 % der Nichtpflegebedürftigen verzichtet. Ein Besuch der Notaufnahme wurde 29,4 % der Pflegeheimbewohner, 37,6 % der Pflegebedürftigen in häuslicher Versorgung und 33,6 % der Nichtpflegebedürftigen empfohlen. Dauerkatheter wurden häufiger im Pflegeheim (38,5 %) versorgt als in häuslicher Versorgung (15,1 %) und bei Nichtpflegebedürftigen (9,3 %).
Schlussfolgerungen
G‑NFS übernehmen primärversorgende Aufgaben und können zu einer Reduzierung unnötiger Transporte beitragen. Es muss jedoch diskutiert werden, inwieweit der Rettungsdienst für solche Einsätze zuständig ist und wie ältere Pflegebedürftige zukünftig bedarfsgerecht versorgt werden können.
Funder
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Critical Care and Intensive Care Medicine,Emergency Nursing,Emergency Medicine,Internal Medicine