Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Kritisch kranke Patienten sind besonders anfällig für unerwünschte Arzneimittelereignisse. Internationale Studien zeigen, dass pharmazeutische Betreuung die Patienten- und Arzneimitteltherapiesicherheit positiv beeinflusst. National wird die Integration von Apothekern in das multidisziplinäre Team und eine Teilnahme an Visiten gefordert. Ziel dieser Arbeit ist es, Art und Umfang der pharmazeutischen Betreuung in der Intensivmedizin in Deutschland zu erheben.
Methode
In einer Literatur- und Datenbankrecherche wurden 13 relevante pharmazeutische Tätigkeiten identifiziert. Darauf aufbauend wurde von einem Expertengremium ein Onlinesurvey mit 27 Fragen zur Implementierung der pharmazeutischen Betreuung auf Intensivstationen erstellt. Die Umfrage wurde an Leiter deutscher Intensivstationen versandt.
Ergebnisse
Eine regelmäßige pharmazeutische Betreuung ist bei 35,3 % (59/167) der Intensivstationen etabliert. Arzneimittelinformation (89,7 % [52/58]), pharmazeutische Interventionen mit Therapieumstellung (z. B. in der Visite; 67,2 % [39/58]), regelmäßige Evaluation der Verordnung (Medikationsanalyse; 65,5 % [38/58]) sowie die Überwachung der Medikation (hinsichtlich von Nebenwirkungen, Effektivität und Kosten; 63,8 % [37/58]) zählen zu den meistgenannten Tätigkeiten. Die Teilnehmer mit pharmazeutischer Betreuung (58/168) stufen 7 von 13 Tätigkeiten als „essenziell/unverzichtbar“ ein, wohingegen es nur zwei bei den Teilnehmern ohne pharmazeutische Betreuung (104/168) sind.
Schlussfolgerung
Nur wenige Intensivstationen in Deutschland haben den Stationsapotheker bereits in das multidisziplinäre Team integriert. Ist ein pharmazeutischer Service etabliert, wird mehreren pharmazeutischen Tätigkeitsfeldern eine höhere Gewichtung/Bedeutung zugeschrieben.
Funder
Universitätsklinikum Regensburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Critical Care and Intensive Care Medicine,Emergency Nursing,Emergency Medicine,Internal Medicine
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