Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Gerade in der Notfallmedizin ist der schnelle Zugriff auf Informationen anderer Leistungserbringer von besonderer Bedeutung, da die Patienten oftmals unbekannt sind und Behandlungsentscheidungen zeitnah getroffen werden müssen.
Ziel der Arbeit
Die Studie zielt darauf ab, herauszufinden, mit welchen Herausforderungen die Notaufnahmen bei der Informationsbeschaffung konfrontiert sind, wie hoch der erwartete Nutzen eines einfacheren Informationszugangs ist und welche Informationen zur Patientenvorgeschichte dort am dringendsten benötigt werden.
Material und Methoden
Durchgeführt wurde eine deutschlandweite Online-Befragung unter in Notaufnahmen tätigem medizinischem Personal. 181 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt und konnten in die Datenanalyse einbezogen werden.
Ergebnisse
Insgesamt 77,9 % des befragten Notaufnahmepersonals bewertete es als schwierig oder sehr schwierig, im Rahmen der Patientenversorgung an klinische Informationen von außen zu gelangen. Im Durchschnitt benötigen die Befragungsteilnehmer ihren Schätzungen zufolge rund 47 min, um an Informationen zu einem Patienten zu gelangen. 99,4 % gehen davon aus, dass die Patientenversorgung von einem einfacheren und schnelleren Informationsaustausch profitieren würde. Als wichtigste Datenelemente wurden Medikationslisten, Entlassungsbriefe und Informationen zu Vorerkrankungen sowie Allergien eingestuft.
Diskussion
In Anbetracht des erheblichen Aufwandes für die Informationsbeschaffung bei Notfallpatienten besteht ein dringlicher Handlungsbedarf. Digitale Lösungen wie der gerade eingeführte Notfalldatensatz können bei flächendeckender Verbreitung hier einen Mehrwert für die klinische Notfallversorgung bieten.
Funder
Universitätsklinikum Münster
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Critical Care and Intensive Care Medicine,Emergency Nursing,Emergency Medicine,Internal Medicine
Cited by
2 articles.
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